Donnerstag, 9. Februar 2012

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Heute habe ich den Blog-Beitrag mit dem Hinweis auf die Neuerscheinung eines naturwissenschaftlich-politischen Buches entfernt. Übersteigerter Nationalismus, antisemitische Dreistigkeiten, platte Verschwörungstheorien von ganz geheimen internationalen Logen und rechtsextreme chauvinistische Hass-Tiraden gegen Frauen aus der Sowjetunion, die im zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpften, haben hier keinen Platz. Auch die neue christliche Rechte in den USA versucht, ihre weltweiten Netze zu knüpfen. Sie reiht sich ein in die weltweite rechtsextreme Bewegung. Es gibt genügend Fachliteratur zum Einsatz von Methoden der Wetter-Beeinflussung, die ohne dieses Beiwerk auskommt. Die Autorin des Wetter-Buches weiss sicher, in welchem Umfeld ihr Werk eingeordnet wurde. Und sogenannte Öko-Feministinnen weltweit sollten sich gut überlegen, unter wessen Schutzmantel sie kriechen. Leider ist manche da auch als falsche Frontgruppen-Führerin unterwegs und versucht durch Einordnung in diesen Zusammenhang sämtliche Forschung lächerlich zu machen beziehungsweise in einen extremistischen Kontext zu stellen. Was nun wirklich eine ganz gewöhnliche Taktik ist.









Ich finde es zudem schade, wenn die Werke von toten AutorInnen in die Hände von organisierten RaubritterInnen geraten, die dem Geist der Schreibenden vollkommen widersprechen, aber gerne genommen werden für den Einsatz im Honigtopf. Insbesondere in der Matriarchatsforschung ist das leider nicht selten. Schon die Nazis wussten matriarchale Forschung, die Verfolgung der sogenannten Hexen, die Jahreskreisfeste für sich zu vereinnahmen.
Die Bücher von Gerda Weiler stehen in der Holdenhof - Mediathek. Sie wurde hier schon des öfteren erwähnt. Ein Zitat von Gerda Weiler aus ihrem Buch "Das Matriarchat im alten Israel" von 1989, einer überarbeiteten Version von "Ich verwerfe im Lande die Kriege. Das verborgene Matriarchat im Alten Testament":





"Seit im Jahre 1986 der Vorwurf des Antijudaismus gegen die feministische Theologie erhoben worden ist, habe ich mich mit dem Phänomen judenfeindlicher Tendenzen in unserer Kultur auseinandergesetzt. Das Ergebnis meiner Arbeit ist, daß ich für antijudaistische Tendenzen im christlich-abendländischen Bewußtsein sensibel geworden bin. Um dies an einem Beispiel deutlich zu machen: Ich kann nicht mehr vom "Alten Testament" sprechen, seit mir bewußt ist, daß wir mit diesem Begriff ein Buch lebendigen Glaubens abwerten. Jahrhundertelang hat das Christentum im "Alten Testament" das Dokument eines Glaubens gesehen, der von der Theologie des "Neuen Testaments" überholt worden sei. Des weiteren hat sich die christliche Theologie Texte der hebräischen Bibel angeeignet, die sie als Weissagung auf das Kommen Jesu auslegt.
Antijudaismus krankt an den gleichen kollektivpsychologischen Symptomen wie Sexismus und Rassismus. Er neigt dazu, den eigenen verdrängten Schatten an anderen Menschen wahrzunehmen. Dabei spiegelt sich die unbewußte Angst vor den Dunkelseiten der eigenen Seele in der uneingestandenen Angst vor dem Unbekannten in der Welt. Was Angst verursacht, wird als das sogenannte Böse auf die Frau, den Fremden oder "die Juden" projiziert. Das entlastet die Psyche und stabilisiert die Überzeugung von der eigenen Großartigkeit.








Die Selbstüberschätzung des Mannes und die Diskriminierung der Frau sind sexistische Phänomene, wie Nationalstolz und patriotische Selbstüberschätzung bei gleichzeitiger Abwertung anderer Völker Erscheinungsweisen des Rassismus sind. Christlicher Antijudaismus folgt sexistischen Motiven, weil sich der Christ mit Attributen patriarchaler Männlichkeit schmückt - mit Sonne, Sieg, Heldentum und Herrlichkeit - demgegenüber "das Judentum" als unterlegen betrachtet wird. Zugleich ist der christliche Antijudaismus rassistisch, weil er die ideologische Basis für Antisemitismus und die grausame Verfolgung der Juden als "Rasse" und deren Vernichtung im Holocaust bereitet hat.
Mit dem Blick auf die Geschichte der Verfolgung des Judentums über mehr als fünfzehn Jahrhunderte hinweg bis zu dessen Eskalation in der Hitler-Zeit kann der Antijudaismus für feministische Theologinnen nur zutiefst suspekt sein. Denn Feminismus wendet sich radikal gegen jede Form der Unterdrückung und Diskriminierung des Menschen. Andererseits sind christlich erzogene Frauen dem abendländischen Bewußtsein verhaftet, das noch kaum begonnen hat, seine antijudaische Tradition zu hinterfragen.








Wenn Feministinnen glaubwürdig bleiben wollen, gilt es, den christlichen Antijudaismus als Hintergrund der eigenen Befindlichkeit in dieser Welt bewußt zu machen und aufzuarbeiten. Damit ist eine Kulturkritik großen Ausmaßes verbunden: Nicht nur die Geschichte des Christentums, sondern die Gesamtgeschichte des Patriarchats muß überdacht werden.
Zitatende






Nachtrag: Ich empfehle niemandem, den ich nicht ausdrücklich mit Namen nenne, unter der Flagge der ISLA, des Blogs Thealogie oder des Holdenof aufzutreten. Und auch das Anklicken von Videos für den Haustürschlüssel zum TOR empfiehlt sich nur mit viel Vergnügen am Spiel.
















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