Mittwoch, 30. November 2011

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Silver Generation: "Eigentlich ist Tziporah Salamon (60) fast zu jung für Ari Seth Cohens Blog. Angesichts der Art, wie sie Farben und Muster kombiniert, machte der Blogger aber gerne eine Ausnahme." Der österreichische Standard brachte den Beitrag im Februar 2011. Heute bei Welt online: Das Buch zum Blog: „Advanced Style“ erscheint im April 2012 bei powerHouse Books. ISBN 978-1-57687-592-6
















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Dienstag, 29. November 2011

Montag, 28. November 2011

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Morgen wird er 11 Monate. Er mag
Move, Potty Time, The Alphabet with Elmo und One Fine Face.















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Samstag, 26. November 2011

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Maxine Gadd - Amber Witch
Deutsch: Die Bernsteinhexe








"Maria Schweidler, die Bernsteinhexe gilt als der wichtigste Roman des deutschen Schriftstellers Wilhelm Meinhold (1797–1851) und wurde im Jahr 1843 zunächst anonym veröffentlicht. Die Erzählung ist eine Verarbeitung von Meinholds Pfarrerstochter zu Coserow (1826) und versteht sich als zeithistorisch getreue Widerspiegelung der Verhältnisse im Dreißigjährigen Krieg.
(Text bei Gutenberg-De)
Das Brandschatzen der kaiserlichen Truppen während des Dreißigjährigen Kriegs bringt Leid und Elend über die Menschen auf der Insel Usedom. Der Koserower Pfarrer Abraham Schweidler und seine Tochter Maria versuchen die Not zu lindern, indem sie den von Maria im Streckelsberg gefundenen Bernstein verkaufen, und von dem Geld Brot für die hungernden Koserower erwerben. Maria wird vom Amtshauptmann Appelmann begehrt und bedrängt, die 15-jährige weist ihn jedoch ab. Appelmann benutzt - um sie sich doch noch gefügig zu machen - daraufhin den für die Dorfbewohner unerklärlichen Geldbesitz Marias dazu, sie der Hexerei zu bezichtigen, und unter den Ritualen der Hexenverfolgung Folter und Qualen erleiden zu lassen. Am 30. August 1630 wird sie auf den Scheiterhaufen geführt, doch Graf Rüdiger von Nienkerken befreit sie aus ihrer Not und nimmt sie zur Frau."

















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Mich interessiert, was den Ch. Links-Verlag an Rothaarigen derart fasziniert, dass dort so vehement auf die negativen Stereotypen von Rothaarigen zurückgegriffen wird in einer Art und Weise, welche fast schon die inquisitorischen Züge eines Dämonenglaubens trägt. Bereits im Scientology-Buch von Nordhausen-Billerbeck, das in einer neuen Auflage vom Fischer Taschenbuchverlag herausgegeben wird, benutzen die beiden Autoren dutzendfach das rote Haar von Sektenguru Hubbard im Zusammenhang mit besonders negativen Charaktereigenschaften. Das Cover des neuen Buches über Mädchen in der rechtsextremen Szene sieht so aus:

























Es gibt zwei Autoren. Welche Haarfarbe hat die weibliche Autorin, die nach Verlagstext auf der Seite einen Preis (eher evangelikaler) "Lutherstädte" bekam sowie eine Auszeichnung der US-Botschaft? Laut Wikileaks-Dokument dieser US-Botschaft: "US-Embassy is organizing the French Umma"? Saß dort vielleicht gerade die Fraktion der weißen AmerikanerInnen, die es eher mausgrau bis besonders blond mag und die auch schon mal mit allen Mitteln auf Dämonen- und Teufelssuche geht? Manchmal sogar verkleidet mit weißen Gewändern und komischen weißen Kapuzen auf dem Kopf?
Ein Zitat vom 31. Juli 2010: "Das ist eher das Geschwurbel eines dümmlichen, ignoranten 9live-verseuchten Bübchens. Das sind dann genau die Leute, die sich plötzlich wundern, wie sie unter die Räder von machtgeilen, militaristischen 'Herrschern' kommen konnten. Die Stay-Behind-Organisationen der Nato (!!) (Siehe ISLA-Datenbank "Gladio") sind durchaus keine Spinnergruppen, die mal im Wald am Wochenende ein bisschen Krieg spielen woll(t)en. Es ist eine in höchste politische Kreise und auch weit zurückreichende Strömung von Alt-Nazis und Weltbeherrscher-Gierhälsen. Besonders interessant ist meines Erachtens auch die Verbindung zu Nazi-Bewunderern aus den USA. Ich erinnere da an die unheilvolle Unterstützung von Adolf Hitler durch US-Wirtschaftsgrößen wie Dupont (GM/Opel), Ford (Fordwerke Köln), Prescott Bush (der Opa von George Arsehole Bush, der als Direktor der Union-Global-Bank die IG-Farben/Auschwitz finanzierte), und viele Andere. Ohne diese menschenverachtenden Rassisten hätte es nie einen Reichskanzler Adolf Hitler gegeben. Die jetzigen US-Rassisten wie z.B. Tea-Party und das Wiederaufleben des Ku-Klux-Klan zeigen, dass diese Besterbungen durchaus nicht vorbei ist. Sie werden nie vorbei sein. Auch das Bombenattent von Bologna zeigt, wozu diese Nazis fähig sind.
Nahtlos reiht sich das Verhalten von Gruppen wie Mafia, Ndrangeta, Camorrha oder der US-Fraktion Cosa-Nostra in diese Geisteshaltung ein. Wenn Verbrecher wie G.W.Bush oder Silvio Berlusconi wieder höchstes Ansehen genießen und sie an den Schalthebeln der Macht sitzen, dann gewinnen die "Alte-Herren-Geschichten" plötzlich eine völlig neue Dimension. Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht bewerten und sollte bei der Planung der Zukunft besser sein dummes Mal halten !! Kammerjäger abentrod grüßt alle Nazi-Schaben." Zitatende.






Da insbesondere Rothaarigen in der Geschichte immer wieder sogenannte teuflische und sogenannte dämonische Züge angedichtet werden, hier noch einmal ein zusammenfassender ISLA-Eintrag:






"Campus Crusade for Christ"
"Stuttgart Evangelikale"
"Mission Gottesreich"
"Dämonenglaube Evangelikale"



"Mit einem jungen Missionsprogramm wirbt JesusHouse unter Jugendlichen für das Christentum. Dahinter steht jedoch eine evangelikale Gruppe mit reaktionären Überzeugungen ... Während die Kirche in Deutschland Mitglieder verliert, gewinnen Fundamentalisten hinzu"


"Von Gott „zurüsten“ lassen - Evangelikale Missionsveranstaltung „ProChrist“
„Zweifeln und Staunen“ – der Werbeschriftzug leuchtet in weißen Buchstaben auf blauem und orangefarbenem Grund. Mit riesigen Bannern und Plakaten werben die Organisatoren im März 2009 in vielen deutschen Städten für die evangelikale Missionsveranstaltung „ProChrist“. Die sogenannte „Großevangelisation“ beginnt offiziell am 29. März in Chemnitz. Schon für den Vorabend, am 28., ist ein „Motivationsgottesdienst“ geplant. Im Programm steht: „Wir freuen uns, wenn viele dabei sind und wir uns gemeinsam von Gott zurüsten und segnen lassen.“ Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, dass viele der Organisatoren fundamentalistische Positionen vertreten."



'Freikirchen: “Heimliche Kultur des Prügelns” - In dem Artikel heißt es, nach Angaben von Studienleiter Christian Pfeiffer zeigten die Daten, dass sich mit zunehmender Religiosität offenbar stärker gewaltorientierte Erziehungsmethoden der Eltern ergeben würden. Das gelte vor allem für jene, die evangelikal-freikirchlich seien. Und das, obwohl Kinder in Deutschland ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben. Im Bürgerlichen Gesetzbuch steht: “Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.”'




Youtube-Video
Jesus Camp (deutsch) 1/5


via:

Mission Gottesreich - Fundamentalistische Christen in Deutschland | ein Blog


"Auf dem deutschen Buchmarkt gibt es viele äußerst kritische Abhandlungen über die Rolle christlich-konservativer Prediger in den USA, aber kaum eine über die Evangelikalen im eigenen Land. Dabei sind sie, glaubt man den Autoren, keineswegs einflusslos. Die Evangelikalen verfügen hierzulande über Verlage, Pressedienste, Internetplattformen, Radiosender und - wie im Falle von Bibel TV - gar über einen eigenen Fernsehsender. Sie sind modern, gut vernetzt, verfügen mit der "Evangelikalen Allianz" über einen Dachverband mit einem offiziellen Lobbyvertreter in Berlin, der sich Gehör verschafft."









Der Glaube an Dämonen:



"Als Dämon (Pl.: Dämonen; von griech.: δαίμων, daimon, „Geist“, sowie δαιμόνιον, daimónion, „Schicksalsmacht, warnende oder mahnende Stimme [des Gewissens], Verhängnis“, unter christlichem Einfluss dann „Geist, Gespenst“ bis zu „Teufel, Satan, Luzifer“) wird entgegen dem neutralen bis eher positiven Sinn des Ursprungswortes für die gemeinten Geisteserscheinungen oder Geisteswesen heute ausschließlich ein solches „Wesen” bezeichnet, das nach allgemeiner Vorstellung Menschen erschreckt, bedroht oder ihnen Schaden zufügt, in jeder Hinsicht also als böser Geist erscheint. Die systematische Erfassung der Dämonen bezeichnet man als Dämonologie."





Von einem der zahlreichen Namen für die Große Göttin, Stammesmutter eines sumerischen Volkes, zur Dämonin in den patriarchalen Religionen. Einleitung zum ständig veränderten Text über die mythologische Figur "Lilith" auf Wikipedia:
"Lilith (sumerisch DINGIRLIL.du/LIL.LU, babylonisch Lilitu, hebr.: לילית, „weiblicher Dämon“[1]) war eine alte Gottheit aus Sumer (Göttin des Windes in großer Höhe), die bei der Erschaffung der Welt eine undurchsichtige Rolle spielte und schließlich wegen ihrer Bosheit aus dem Paradies-Garten der Inanna vertrieben wurde."
Weiter:
"Lilith wurde im Feminismus zum Symbol und die ersten Frauenbuchhandlungen und Frauencafés nannten sich oft Lilith. Auch als weiblicher Vorname wurde Lilith beliebt, siehe Lilith (Vorname). In Lilith sehen einige Menschen die Gegenheldin zu der biblischen Eva, die in der patriarchalen Tradition stehe."
Und:
"Lilith tritt auch in verschiedenen Bearbeitungen als verstoßener Engel oder als Vampirin auf, etwa in dem Anime Neon Genesis Evangelion sowie in der Serie Supernatural. Eine ähnliche Darstellung existiert in dem Film Bordello of Blood der Filmreihe Geschichten aus der Gruft. Dort wird Lilith als die Mutter aller Vampire dargestellt. Ebenso im Rollenspiel Vampire. Des Weiteren findet man sie im PC-Spiel Diablo 2 – Lord of Destruction als eine der drei Schlüsselbosse. In dem Film Fall 39 mit Renee Zellweger tritt Lilith als (von einem Dämon besessenes?) Kind auf."






"Weiler geht in ihrem Buch zunächst den Spuren der Himmelsgöttin nach, die mit dem Steinbock an ihrer Seite Leben und Tod verkörperte. Sie untersucht das patriarchale Misstrauen gegenüber dem Wiedergeburtsversprechen der Göttin und beschreibt den langen Prozess, wie die todbesiegende Thealogie des Matriarchats vom todbringenden Patriarchat besiegt wurde. Im Verlauf dieser patriarchalen Umdeutung wurden schließlich die Göttin und ihr Steinbock als Hexe und Teufel pervertiert.
Von der Steinzeit bis zur Antike galt der Steinbock im Vorderen Orient als Sinnbild des Mondes - die Hörner gleichen der Mondsichel. Er ist daher Kulttier der Himmelsgöttin, die für die Zeit verantwortlich ist und den Mondkalender immer wieder mit dem Sonnenumlauf in Einklang bringt. Auf zahlreichen Darstellungen sind die beiden zusammen zu sehen, nicht selten reitet die Himmelskönigin auf dem Steinbock durch die Luft.
Religion und Mythos wurden jedoch durch das Patriarchat von der Astrologie getrennt: Aus der großen Göttin wurde die Liebesgöttin Venus, die dadurch ihren kosmischen Charakter verlor. Aus dem Sternbild des Steinbocks wurde der Saturn, der entgegen seiner ursprünglichen astrologischen Bedeutung zum Symbol des Dunklen, sogar des Bösen wurde."






"Vorstellungen eines die Hexen begleitenden oder unterstützenden Teufels" spielten im Volksglauben an die magische Kraft mancher Frauen keine Rolle (Fußnote). Als die Zauberin zur "Hexe" dämonisiert wird, steigert sich die unheilvolle Entwicklung ..."
"In wildem Ritt stürmt die "Hexe" auf dem Rücken des Bocks durch die Lüfte. Alle kennen die beiden: Die "Hexe" reitet auf dem "Teufel" druch die dunkle Nacht. Und niemand zweifelt daran, daß sie ins Gebirge reiten, zum Hexentanzplatz, wo der Teufel eine heidnische Kultstätte hat und orgiastische Feste feiert.
"Für Licht sorgten einzelne Frauen, die sich mit gespreizten Beinen um die Lichtung stellten, mit dem Rücken zu den Anwesenden; sie beugten sich so mit dem Kopf nach unten, daß ihnen Kerzen in ihren Hintern gesteckt werden konnten. Wer sich weigerte, erhielt Prügel. (Fußnote)
Die Hexen müsssen dem Teufel das dreckige Hinterteil küssen, sie überreichen ihm Opfergaben, meist die Leichen ungetaufter Kinder. Zum Festmahl werden Scheußlichkeiten angeboten, die den Anwesenden köstlich munden: Fleisch von getöteten Kindern, von Hunden, Pferden, Raben, von Kröten und Ungeziefer. Salz ist verboten. "Falls einer trotz des Verbots heimlich Salz mitbrachte, mußte er ebenfalls mit Prügel rechnen." (Fußnote)
Nach dem Essen ertönt Höllenmusik, wilde Tänze erregen die Sinne. In haltloser Unzucht vermischt sich jede mit jedem, die Hexen mit den Ziegenböcken, die als Unterteufel fungieren, Männer treiben es mit Männern, Eltern mit Kindern, Frauen mit Frauen. Die größte Ehre wird der besten Hexe zuteil, die mit dem Oberteufel, dem Herrn der Unterwelt, kopuliert."


















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Tja. Der internationale (antisemitische) Scheiss-Haufen war schon immer sehr erfindungsreich im Zersetzen. Jede persönliche Nähe wird versucht zu zerstören, traumatisierende Bedingungen organisiert, Familien gezielt unterwandert, Misserfolge mit allen Mitteln organisiert, Kinder entfremdet und unter falscher Flagge angeworben, die eigene Mutter ist vielleicht doch paranoid, immer wieder Miet-Matratzen eingeschleust. Das einzige, was man mit diesen Scheiss-Haufen machen kann, ist, sie mit Hilfe international arbeitender Profis zu sprengen. Das Entstehen neuer Scheiss-Haufen mit professionellen Methoden zu verhindern. Und Miet-Matratzen individuell zu behandeln. Wer wird denn da gleich paranoid reagieren?
1937 bauten die deutschen Nationalsozialisten das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar. Der Spruch „Jedem das Seine“ (in der Bedeutung von „Jedem, was er verdient“) prangte von innen lesbar über dem Haupttor.


















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Mag kommen, was will«
Vorabdruck
Hans Beimler: »Im Mörderlager Dachau«




"Kaum hatten sich die Tore des Polizeipräsidiums »Ettstraße« hinter uns geschlossen, verbreiteten die Polizisten, die uns verhaftet hatten, wie ein Lauffeuer die Nachricht von meiner Verhaftung: »Den Beimler ham ma, den Beimler ham ma!« In wenigen Minuten waren wir von SA und SS umringt; sie überschütteten uns, vor allem mich, mit allen möglichen Beschimpfungen: »Na Bürscherl, jetzt haben wir dich!« »In Dachau sehen wir uns wieder!« "

















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"Wie sich die Bilder gleichen."
Und das ist das beste Wort zum Samstag.
















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"Vom ersten Augenblick seines Abtransports ins faschistische Konzentrationslager Dachau im Jahre 1938 an wurde sich Bettelheim scharf der geistig beeinträchtigenden Aspekte dieser Erfahrung für einen Insassen bewusst. Zeit heilt nicht alle Wunden. Selbsterkenntnis reicht gelegentlich nicht aus. Überlebende der Konzentrationslager leiden unter schrecklichen Erinnerungen. Obwohl er müde und geschwächt war, nachdem er von der Gestapo eine Bajonettwunde zusätzlich zu einer schweren Kopfverletzung erhalten hatte, fragte er sich verwundert, "wie Menschen so viel erdulden können, ohne Selbstmord zu begehen oder wahnsinnig zu werden" (Bettelheim 1943). Seine Lebensgeschichte und Arbeit wurden zu einer introspektiven Ausarbeitung und Reflexion über diesen Akt des Erduldens. Gegen Ende von The Informed Heart (dt.: Aufstand gegen die Masse, Bettelheim 1964) erzählt Bettelheim die tragische Geschichte eines weiblichen Konzentrationslagerhäftlings, der durch die Ermordung eines kommandierenden SS-Offiziers seinen Tod riskierte. Die Gefangene war früher Tänzerin gewesen. Mit einer Gruppe nackter Häftlinge vor der Gaskammer stehend wurde sie von dem befehlshabenden SS-Offizier abkommandiert, für ihn zu tanzen. Sie kehrte das Gefühl der Demütigung um, verweigerte den Status einer Sklavin und begann zu tanzen. Es gelang ihr, dem SS-Mann das Gewehr abzunehmen und ihn zu erschießen."







In:
David James Fisher, Psychoanalytische Kulturkritik und die Seele des Menschen. Essays über Bruno Bettelheim unter Mitarbeit von Roland Kaufhold und Michael Löffelholz








Bruno Bettelheims Aufsatz von 1943 "Individuelles und Massenverhalten in Extremsituationen" (...) ist der berühmteste und umstrittenste Bericht über Konzentrationslager der bisherigen Literatur. Indem er die Struktur der Lager beobachtete und beschrieb, hat Bettelheim die Mittel und Methoden der Gestapo klar angezeigt und ihre Aktionen in Beziehungen zur vorherrschenden Nazi-Ideologie gesetzt. Die Konzentrationslager waren ausdrücklich eingerichtet, um die Moral der Insassen zu zerstören, Terror zu verbreiten, der Gestapo ein Übungsfeld zu verschaffen, zu foltern, zu quälen und den Körper und den Geist zu brechen. Obwohl dieser Bericht klassisch ist, wurde Bettelheims Aufsatz von den prominenten und psychiatrischen Ostküsten-Zeitschriften ohne weitere Umstände zurückgewiesen. Sie wandten ein, der Verfasser lasse es an Objektivität beim Schreiben über diese Frage fehlen, sein Standpunkt sei unfair gegenüber den Deutschen und der Autor, selbst Jude, Psychoanalytiker und Sozialdemokrat leide unter parnanoiden Täuschungen.
Veröffentlicht wurde der Aufsatz im "Journal ob Abnormal and Social Psychiatry", einer Zeitschrift, die überwiegend von Lehrern und Forschern der Sozialpsychologie gelesen wurde. Nur kurze Zeit darauf hat ein scharfsinniger Kritiker vom linken Flügel, Dwight MacDonald, seine Bedeutung als konzeptionellen Durchbruch gewürdigt und ihn in der Zeitschrift "Politics" erneut publiziert."







Der Aufsatz ist abgedruckt in:
Bruno Bettelheim, Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituation, München 1980








Dazu: "Die Lager dehumanisierten und bedrohten die Persönlichkeit mit Desintegration als Folge der tiefgreifenden und dauerhaften traumatischen Effekte des Alltagslebens an solch brutalen und brutalisierenden Stätten. Er definierte eine Extremsituation als eine Situation strikter Überwachung und Disziplin seitens der Gefängniswächter, gekennzeichnet durch Qual, Terror und Überarbeitung in sinnlosen und monotonen Beschäftigungen. Die Gefangenen seien in unpassende Kleidung gesteckt worden, hätten unter dem Fehlen medizinischer Pflege gelitten und seien vorsätzlich verwirrt worden, weil sie nicht gewusst hätten, warum sie gefangen worden seien oder wie lange die Gefangenschaft dauern würde. Diese massive Angst und das wiederholte Trauma hätten die Gefangenen in eine psychologische und existentielle Position der Überwältigung gebracht, die sie hilflos, passiv und vollständig dem beliebigen Willen der Wächter ergeben gemacht habe.
Bettelheim betonte, dass das sadistische Nazisystem Methoden entwickelt habe, um ehemals freie Bürger in Sklaven zu verwandeln. Das Leben in Konzentrationslagern habe die Selbstachtung, das Selbstgefühl und die Integrität der Insassen nachhaltig verletzt (vgl. Federn 1998)."


















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Donnerstag, 24. November 2011

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Petra Schönbacher:
Das Feuer der Baba-Jaga.
Matriarchales Urwissen als Chance ...
oder die geheimen Botschaften in russischen Märchen
EDITION ROESNER Wien 2006
Holdenhof-Bibliothek








Von der schamanischen Priesterin zur bösen alten Hexe: Die Baba Yaga. Auch in Russland besinnt man sich wieder auf die ursprüngliche Bedeutung von Märchen und Mythen. Diese ursprüngliche Bedeutung schafft es fast in den Artikel über russischen Märchentourismus:
"Ein weiterer Märchenort ist das Dorf Kukoboj, in dem die Hexe "Baba Jaga" beheimatet ist. Die überwiegend bösartige Märchenfigur mit knochigen Beinen wohnt in einer Hütte, die auf zwei Hühnerbeinen steht und als Kinderfresserin oder zuweilen auch als weise, alte Frau auftritt. Böse sei ihre lebendige Baba Jaga jedoch nicht, betonen die Dorfbewohner, sondern gastfreundlich und gutmütig. Und das muss sie auch sein, um auch weiterhin zahlungswillige Touristen nach Kukoboj zu locken: "13 Arbeitsplätze sind entstanden, wir konnten Wege und Straßen erneuern", berichtet Tourismuschefin Lilia Pletnjowa. Allerdings ist der "Märchenzauber" der orthodoxen Kirche ein Dorn im Auge, die darin eine "Verherrlichung des Bösen" erkennen will. Daher verkaufen Gläubige an den Straßenrändern des "Hexenorts" Weihwasser und Heiligenbildchen um für das Seelenheil der Märchentouristen zu sorgen."
















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Mittwoch, 23. November 2011

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Teilzeit-Berufsausbildung als Chance für junge Mütter: "Die jungen Frauen seien verantwortungsbewusster, fleißiger und disziplinierter als viele Jugendliche. Zudem trügen sie zu einer angenehmen Atmosphäre in den Betrieben bei und auch die Kunden reagieren mit einer positiven Resonanz."















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Dienstag, 22. November 2011

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Youtube - Brave Trailer
Brave opens in US theatres June 22, 2012.
via Redheadday
A yearly event for gingers - Official fanpage

















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Youtube-Video
3 years old girl riding pony



Youtube-Video
Miniature Horse Pole Bending
(Slalom-Reiten beim Rodeo)



Youtube-Video
Little girl riding a Lusitano stallion at Golegã



Youtube-Video
5 Year Old Girl Barrel Racing at Poway Rodeo 2007
















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"Kinder müssen so stark werden, dass die braunen Rattenfänger keine Chance haben". Ja. Das aber geht nur, wenn die Erziehenden ebenfalls stark sind. Oder zumindest den Willen und vor allem die Fähigkeit haben, eigene Ängste und Schwächen nicht auf die Kinder zu übertragen.















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Weihnachtsmärkte 2011 in Köln - Ein Überblick















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Montag, 21. November 2011

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"Am 19. Mai 1627 wurde die Kölnerin Katharina Henot als angebliche Hexe in Melaten verbrannt. Nachfahren, Mitarbeiter der Katharina-Henot-Schule und weitere Kölner Bürger fordern nun, eine sozialethische Rehabilitation für Henot. Dazu haben sie einen Antrag im Kölner Stadtrat eingereicht."
Eine von vielen: Wikipedia-Eintrag zu Katharina Henot.
















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Sonntag, 20. November 2011

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Marla Leigh Goldstein
Youtube-Channel

















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Eigentlich müßten wir mit der Geschichte der ”Neuen Bewegungen” gar nicht in den sechziger Jahren anfangen, sondern unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Beginn der von der Atombombendrohung überschatteten Wirtschaftskriege.(1)Die ”Alten”, gleichermaßen enttäuscht von all dem, was sie in den Sackgassen von Kapitalismus, Kolonialismus, Faschismus, Stalinismus erlebt hatten, übertrugen ihr Gefühl für die Zerstörungen in ihrem Innern auf die Welt, in der sie nur apokalyptische Zeichen von Untergang und Götterdämmerung sahen. Für jene Zeit sind für mich bezeichnend die Worte des Franzosen Celine, für den offenbar die Riesenstadt Paris, in deren Vorort er hauste, nur noch eine gähnende Leere darstellte: ”Ich sehe aus meinen Fenstern Trümmer, Steppen, Wüsten. Alles ist im Römischen Reich, in Europa zerstört, so gründlich, daß es die Gespenster, die in den Ruinen herumirren, gar nicht wahr haben wollen. Vielleicht hat es nur in euren Alpen noch ein paar wackelige Hütten, in denen ein paar lebendige Menschen wohnen ”(2)







Ein wichtiger Ausdruck solcher auf Europa und Nordamerika liegenden, in gewissen Beziehungen sich sogar noch immer verdichtenden Stimmungen ist z. B. die Malerei des ”psychedelischen” Künstlers H. R. Giger von Zürich, dessen Poster in fast unglaublichen Ausmaßen den Weg an die Wände von Kommunen der Schweiz und Deutschlands fanden: Der Fußboden einer Durchschnittswohnung kann sich auf den Bildern Gigers in einen blutigen Schleim verwandeln, den Fleischteppiche aus frühgeborenen Kindern bilden. Hier befinden wir uns in einer noch schauerlicheren Weiterentwicklung jener Zeichnungen des Künstlers, auf denen Embryonen aus Roboter-Gebärmüttern in eine unwirkliche, tote Welt treten - schon mit Mordwaffen in den Händen: Dies um sich in einen ewigen teuflischen Krieg zu stürzen, deren ”Nachschub” zu sein der einzige Zweck ihrer unmenschlichen Zeugung zu sein scheint... Unerwünschte Zufalls-Kinder treten in der Schau der psychedelischen Kunst in eine kalte und böse gewordene Welt. Ohne Glauben an Leben und Liebe vom Elternhaus, vom Mutterleib an, bleiben ihnen nur wenige Möglichkeiten: Zerstörung des Nächsten im mechanisierten Krieg oder auch ”nur” im mörderischen Konkurrenzkampf des Alltags unserer Leistungsgesellschaft. Oder die qualvolle Selbst-Zerstörung, eben das ”Fixen”, das Einspritzen von Opiaten in den Blutkreislauf: das Zurückschleudern des Ichs in den Zustand des Nicht-Denkens, der Urnacht vor der Geburt.(3)







Doch in der erstickenden Dunkelheit solcher Verzweiflung entstanden Kreise, stießen schon bereits ”Keller-Poeten” zu jener Mitte vor, von der aus man wieder die Neuschöpfung der Welt zu beginnen vermag. Der Wiener H. C. Artmann entwickelte z. B. schon um 1951-1953 in Berner Künstlerkreisen Gedanken, von denen auf einen riesigen deutschsprachigen Umkreis Auswirkungen ausgehen sollten: ”In jeder Pinte an der Landstraße kannst du sämtliche Philosophien des Universums finden, und wenn du aus ihnen die richtigen Schlußfolgerungen machst, dann kann der hinterste Winkel, da dies geschieht, auf einmal zur Pilgerstätte für die ganze Welt werden. Paris, London, früher vielleicht Rom, Athen und Jerusalem, waren am Anfang sicher verlauste Dörfer. Sie wurden zu Mythen von jenem Augenblick an, als dort ein paar erwachte Menschen, die zuerst vielleicht für jedermann lächerliche Außenseiter waren, groß zu lieben und dann die Welt auf neue Art zu sehen wagten.”






Sergius Golowin
Das Zeitlose in der Industrie-Gesellschaft
















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Samstag, 19. November 2011

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Bedienungsanleitung auf kyrillisch? Nein, für Nebelmaschinen gibt es Anleitungen in allen Sprachen. Auch wenn das allzu gerne verschwiegen, verleugnet oder abgewehrt wird. Es sind Bedienungsanleitungen in allen Sprachen für total tolle Technik wie HAARP und andere hässliche Fantasiegebilde, die leider Wirklichkeit wurden. Und meistens Spielzeug sind in den Händen von Männern, die nie wirklich erwachsen wurden. Oder mit Hilfe von Psychotechniken in eine kindliche Regression verfielen, damit moralische Einsicht abgewehrt und das asoziale Handeln immunisiert wird. Um den Widerstand zu brechen, wird die Öffentlichkeit desinformiert mit Scheindebatten und Scheinbegriffen aller Art. Wie zum Beispiel dem Begriff Geo-Engineering. Im Dezember erscheint ein weiteres Buch zu diesem Themenkomplex. Der Titel: "Kriegswaffe Planet Erde" .
















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Mittwoch, 16. November 2011

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Dazu brauchen's FAST kein kulturgeschichtliches Studium.















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Gerda Weiler
Ich brauche die Göttin. Zur Kulturgeschichte eines Symbols
Ulrike Helmer Verlag 1997









Sie (Gerda Weiler Anm. A.H.) folgert: Um Frauen und Mädchen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu beeinflussen, mussten jene Märchen und Mythen herhalten, die sich Männer vom Weiblichen geschaffen haben. Gerade deshalb ist es Weiler so wichtig, die patriarchalen Zerrbilder von Keuschheit und Reinheit einerseits und der bedrohlich-verführerischen Weiblichkeit andererseits zu entlarven. Sie zeigt, dass diese Karikaturen des Weiblichen stets dazu missbraucht wurden, um das patriarchale Schwarzweißdenken zu verschärfen. Ein Schwarzweißdenken, das alles Dunkle und Böse stets dem Weiblichen und alles Helle und Gute dem Männlichen zuordnet. Und sie deckt auf, dass dazu als Grundlage immer die Bibel dient, die in diesem Punkt nicht nur amerikanischen Religions-Fundamentalisten als unantastbar gilt. Spätestens hier spielt es keine Rolle mehr, dass die biblischen Texte nur Metaphern wiedergeben oder fiktiven Charakter besitzen, denn jede Kritik an patriarchalen Deutungsmustern oder Entstehungsgeschichte ist tabu. "Und so ist es eine unvermeidliche Tatsache", schreibt Weiler, "dass diese Ideologien über das Weibliche durch die Bibel - in ihrer durch das Christentum angeeigneten Form - die Befindlichkeit unserer Töchter steuern." (Weiler, 1997, S.16)







Wenn Gott männlich gedacht wird, ist umgekehrt der Mann ein Gott (siehe ebd., S. 18). Und von diesem Gottesbild ist die Frau dann abhängig - denn ohne männliche Hilfe kann sie innerhalb dieses Konstrukts die "männliche Weltordnung" nicht mehr verstehen. Sie selbst kann sich auf ihren Gott nicht mehr transzendieren. Deshalb ist es so wichtig, dass "Frauen heute matriarchale Mythologien wieder lebendig machen, wenn sie ihre Geschichte aufarbeiten und die kulturellen Leistungen von Frauen aus dem Schatten der Vergessenheit ins Licht des Bewußtseins rücken". Sie geben dem Weiblichen auf diese Weise seinen Stellenwert zurück. (Ebd. S. 21)
Gleiches Recht auf Weltdeutung ist grundlegend für die Entwicklung eines "Eigenmachtgefühls", dieser unbewussten Selbstsicherheit, über die Jungen fast immer verfügen und Mädchen kaum. Weiler entlarvt die psychologischen Mechanismen, die in der Bibel und im Patriarchat mit dem Mythos der großen einzelnen Helden, Könige oder Genies immer wieder das Bild einer überhöhten Männlichkeit reproduzieren. Und zwar stets parallel zur Erniedrigung alles Weiblichen (ebd., S. 24). Diese Ideologie ist ihrer Meinung nach "ohne die mythische Überhöhung des Männlichen zum patriarchalen Vatergott gar nicht möglich". (Ebd., S. 25)







Weiler geht in ihrem Buch zunächst den Spuren der Himmelsgöttin nach, die mit dem Steinbock an ihrer Seite Leben und Tod verkörperte. Sie untersucht das patriarchale Misstrauen gegenüber dem Wiedergeburtsversprechen der Göttin und beschreibt den langen Prozess, wie die todbesiegende Thealogie des Matriarchats vom todbringenden Patriarchat besiegt wurde. Im Verlauf dieser patriarchalen Umdeutung wurden schließlich die Göttin und ihr Steinbock als Hexe und Teufel pervertiert.
Von der Steinzeit bis zur Antike galt der Steinbock im Vorderen Orient als Sinnbild des Mondes - die Hörner gleichen der Mondsichel. Er ist daher Kulttier der Himmelsgöttin, die für die Zeit verantwortlich ist und den Mondkalender immer wieder mit dem Sonnenumlauf in Einklang bringt. Auf zahlreichen Darstellungen sind die beiden zusammen zu sehen, nicht selten reitet die Himmelskönigin auf dem Steinbock durch die Luft.
Religion und Mythos wurden jedoch durch das Patriarchat von der Astrologie getrennt: Aus der großen Göttin wurde die Liebesgöttin Venus, die dadurch ihren kosmischen Charakter verlor. Aus dem Sternbild des Steinbocks wurde der Saturn, der entgegen seiner ursprünglichen astrologischen Bedeutung zum Symbol des Dunklen, sogar des Bösen wurde. Selbst in Tarot-Karten, die von Frauen gestaltet wurden, hat diese Umdeutung stattgefunden.








"Die Steinbocksymbolik, die ursprünglich jene Lebenskraft bedeutete, die aus dem Dunkel wieder ans Licht führte, wurde mit dem Dunkel selbst identifiziert", schreibt Gerda Weiler. (Ebd., S. 39) Konsequenterweise wurde der Steinbock in der Bibel zum übelriechenden Ziegenbock verwandelt.
Beispielhaft analysiert Weiler eine künstlerische Darstellung im Freiburger Münster aus dem späten 13. Jahrhundert. Auf den ersten Blick zeigt sie die Himmelsgöttin und ihren Steinbock. Doch die schöne nackte Gestalt ist keine Göttin, sondern Voluptas, die Wollust, und das Steinbockfell um ihre Schultern symbolisiert Satan, den Hurenknecht.
Diese und ähnliche Darstellungen der Wollust mit dem Bock waren sehr gebräuchlich in der gotischen Kunst. Wer etwa die berühmte Kathedrale im französischen Auxerre besucht, wird dieses Motiv dort ebenso finden, wie an vielen anderen Orten.
Und wer kennt nicht das berühmte Dürer-Bild "Hexe auf Teufel reitend" (um 1500)? Auf diesem Bild ist alles ins Gegenteil verkehrt, Symbol für das teuflisch Böse im Gegensatz zu rechten Weltordnung des Christentums. Dürer hat das Motiv der Aphrodite - der ehemaligen Himmelskönigin Ischtar - vermutlich auf seiner Italien-Reise kennen gelernt.
Der nackte Körper der Göttin ist zum Symbol der Sünde geworden, der Steinbock - einst das Symbol männlicher Schöpferkraft - ist zum "Leibhaftigen" verkommen, dem eben nur noch der Leib anhaftet, als sichtbares Zeichen seiner Triebhaftigkeit.
"In keinem Begriff wird die Leibfeindlichkeit des Christentums so eindeutig auf den Punkt gebracht wie in dem Begriff "der Leibhaftige", schreibt Weiler. (Ebd., S. 60)








Die symbolische Verschiebung von der Himmelsgöttin und ihrem Steinbock zur Hexe und ihrem teuflischen Hurenbock ist Ausdruck des patriarchalen Dominanzdenkens: Alle Macht liegt in den Händen weniger Männer, Andersgläubige, Juden, Muslime, Frauen werden diffamiert, sie können nur im Verborgenen (über-)leben.
Als 1487 ein offensichtlich paranoid-neurotisch frauen- und leibfeindlicher Mönch den sogenannten "Hexenhammer" verfasste, begann die systematische Ausrottung der weisen Frauen.
Magierinnen und Heilerinnen hatte es zu allen Zeiten gegeben - schon die Pythagoreerinnen waren dafür bekannt. Die Menschen glaubten an die Heilkraft des Zaubers. Die Kirche begann jedoch in der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends ZauberInnen durch Heilige zu ersetzen - gleichzeitig wurde die überlieferte Magie abgewertet. (Siehe Wisselinck 1986, S. 18f) Zunächst mit geringem Erfolg. Die Bevölkerung vertraute weiterhin dem überlieferten Wissen - auch in der Heilkunst. Erst als die zuvor freien Universitäten allmählich in päpstliche Territorien umgewandelt wurden - erstmals 1185 in Montpellier geschehen - begann der systematische Ausschluß heilkundiger Frauen und Juden aus der Wissenschaft. Heilerinnen und Zauberinnen arbeiteten von nun an illegal. Was die scholastische Philosophie nicht integrieren konnte, bekämpfte sie. Die Zauberin war eine Konkurrentin der männlichen Medizin. Erst wurde sie zur "Feindin der Kirche" erklärt, später als Hexe dämonisiert - übrigens auch von Martin Luther. Die Himmelsgöttin Aphrodite war somit unter der scholastisch-patriarchalen Einwirkung zur Ziegenbock reitenden Hexe mutiert. Erst im 18. Jh. wurde die in zahllosen Hexenverfahren etablierte Frauenfolter wieder abgeschafft. Gesellschaftliche Stellung, Wissen und heilkundliche Erfahrung der Frauen bedeuteten zu diesem Zeitpunkt längst keine Konkurrenz mehr ...
Der Steinbock wird durch die neuere Symbolforschung rehabilitiert. Er kann seine vom christlichen Dualismus aufgezwungene Teufelsmaske wieder ablegen. Er wird wieder zum Mondgott und Sohngeliebten der Himmelskönigin. (Ebd., S. 46) Doch was ist mit der Himmelskönigin selbst?








Gerda Weiler, Zitat aus: Ich brauche die Göttin. Zur Kulturgeschichte eines Symbols, in:
Heide Göttner-Abendroth/Marit Rullmann/Annegret Stopczyk, Was Philosophinnen über die Göttin denken















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Montag, 14. November 2011

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Melanie Delon
Artbook - Elixier 2
Das Funkeln der Schatten
















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Sonntag, 13. November 2011

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Eine schöne Idee. Kann man auch privat weiter ausbauen. So wie in Köln: "Wohnen für Hilfe ist eine Kooperation zwischen dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln und der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit der Seniorenvertretung der Stadt Köln."















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Freitag, 11. November 2011

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Man nennt sie "ninos robados", die gestohlenen Kinder. "Spain's stolen babies and the families who lived a lie", titelte das BBC News Magazine im Oktober. Die britische Dailymail brachte die haarsträubende Story zeitgleich. Über einen Zeitraum von fast 50 Jahren, beginnend unter Franco, sind in Spanien Nachkommen ihren Eltern gestohlen und verkauft worden. Verkauft wurden die Kinder an "gute katholische Familien". Ein Netzwerk von Ärzten, Krankenschwestern, Klerikern und Nonnen sorgte dafür, dass Zigtausende Familien mit einer Lüge lebten - bis jetzt ...





"Der Historiker Ricard Vinyes hat in seinem Buch „Die verlorenen Kinder des
Franquismus“ dieses dunkle Kapitel der spanischen Geschichte beleuchtet. Der
Kindsraub wurde ab den 1940er Jahren nach den rassistischen Theorien des
Militärpsychiaters Antonio Vallejo Nájera organisiert. Der Volkskörper sollte von
"linken Schädlingen" gereinigt werden. Diktator Franco nahm seinen Gegnern
systematisch die Kinder.
"Der Grund für die gewaltsame Trennung war ganz klar", erklärt der Historiker Ricard Vinyes von der Universität Barcelona. "Man wollte die Kinder umerziehen zu Faschisten."
Ein Großteil der Wohlfahrts-Einrichtungen von Franco-Spanien lag in konfessionellen Händen: Kliniken, Alten- und Kinderheime. Die Kirche kümmerte sich nicht nur um die geraubten Kinder von Oppositionellen, sondern auch um ledige Mütter und ihren Nachwuchs. Frauen waren unter Franco ideale Opfer, sagt die Psychologin Anna Miñarro, die Betroffene illegaler Adoptionen behandelt. Frauen durften weder ein eigenes Bankkonto zu eröffnen, noch sich einen Pass ausstellen lassen."





Kommentar: Der Link geht zu einem englischsprachigen Bericht der Deutschen Welle. In diesem Bericht heißt es übrigens, daß es bis in die 90er Jahre geht, nicht "nur" bis in die frühen 80er. Es wurde also bis weit in demokratische Zeiten ungeniert fortgesetzt. Und es betrifft offensichtlich nicht nur Spanien, sondern war (ist?) eine weltweite Aktion. Wenn mir mein Kind in Deutschland in einem katholischen Krankenhaus "gestorben" wäre, würde ich jetzt einmal ganz, ganz genau hinsehen.





2008: "60 Jahre hat niemand das Schicksal dieser Kinder untersucht", heißt es im ersten umfassenden Untersuchungsbericht zu diesem Thema. Geschrieben hat ihn Spaniens populärster - und umstrittenster - Richter Baltasar Garzón. Von seinem Plan, dem Diktator und seinen Generälen posthum den Prozess für die Gräueltaten machen zu wollen, hat er inzwischen Abstand genommen".
















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Donnerstag, 10. November 2011

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Interessant. Die moralische Kernkompetenz mancher Widerstandskämpfer. Ebenso interessant das Foto im verlinkten Magazin zum Artikel "Teil-Rehabilitierung für Düsseldorfer "Hexen". Spricht da wieder die alles beherrschende Angst vor selbstbewussten Frauen? Angst, welche zum hassgeleiteten Allmachtssyndrom führt? Die Höhle der Holden führt für manche geradewegs in ihre eigene Hölle.















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Mittwoch, 9. November 2011

Dienstag, 8. November 2011

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Maxine Gadd - Amber Witch
Deutsch: Die Bernsteinhexe






"Maria Schweidler, die Bernsteinhexe gilt als der wichtigste Roman des deutschen Schriftstellers Wilhelm Meinhold (1797–1851) und wurde im Jahr 1843 zunächst anonym veröffentlicht. Die Erzählung ist eine Verarbeitung von Meinholds Pfarrerstochter zu Coserow (1826) und versteht sich als zeithistorisch getreue Widerspiegelung der Verhältnisse im Dreißigjährigen Krieg. (Text bei Gutenberg-De)
Das Brandschatzen der kaiserlichen Truppen während des Dreißigjährigen Kriegs bringt Leid und Elend über die Menschen auf der Insel Usedom. Der Koserower Pfarrer Abraham Schweidler und seine Tochter Maria versuchen die Not zu lindern, indem sie den von Maria im Streckelsberg gefundenen Bernstein verkaufen, und von dem Geld Brot für die hungernden Koserower erwerben. Maria wird vom Amtshauptmann Appelmann begehrt und bedrängt, die 15-jährige weist ihn jedoch ab. Appelmann benutzt - um sie sich doch noch gefügig zu machen - daraufhin den für die Dorfbewohner unerklärlichen Geldbesitz Marias dazu, sie der Hexerei zu bezichtigen, und unter den Ritualen der Hexenverfolgung Folter und Qualen erleiden zu lassen. Am 30. August 1630 wird sie auf den Scheiterhaufen geführt, doch Graf Rüdiger von Nienkerken befreit sie aus ihrer Not und nimmt sie zur Frau."

















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Montag, 7. November 2011

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Der nächste Vollmond ist am:
Donnerstag 10. November 2011
21:16:06 Uhr














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Elisabeth Reuter
Gehirn-Wäsche.
Macht und Willkür in der "systemischen Psychotherapie" nach Bert Hellinger.
Nachwort von Klaus Weber



Dr. phil. habil., Professor für Psychologie an der FH München. Gastprofessor an der Universität Innsbruck. Veröffentlichungen: Rechte Männer" (Hamburg 2001); "Blinde Flecken. Psychologische Blicke auf Faschismus und Rassismus (Hamburg 2003).




Leider musste ich "Blinde Flecken", per Internet bestellt und auf dem normalen Postweg versendet, in die Mülltonne werfen. Mal wieder hatten unsere Trigger-Tiger es nicht unterlassen können, den Text an einigen Stellen zu verändern, dieses Mal provozierend offensichtlich. Auf dem gesicherten Postweg kommt das nicht vor. Die Methode erwähnte ich hier bereits einige Male. Diese Mittel wahnhaft paranoider Organisationen, die sich vor JägerInnen und ZerstörerInnen faschistoid geprägter Strukturen deart fürchten, dass sie auch zu solchen Mitteln greifen, Mittel und Methoden, so wie sie in autoritären Psychogruppen, religiös fundamentalistischen Gruppen und (wirtschafts-)faschistischen Organisationen verwendet werden, gehören einfach in den Abfall. Jede Aufmerksamkeit als zu sicherndes Beweismittel wäre an dieser Stelle verschwendete Energie.

















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Freitag, 4. November 2011

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Marla Leigh Goldstein
Female Drummer
Facebook:


Marla Leigh is one of the few female frame drum specialists, capable of a refined performance and teaching in a style that incorporates Arabic, Persian, and Indian hand drumming techniques.

















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Update:




Rehabilitierung von Inquisitionsopfern: "Als ob der Vorgang nicht ungewöhnlich genug wäre, reichte Diplom-Theologe Bernhard Meisen einen Gegenantrag ein, der die Stadt ausdrücklich dazu aufforderte, die beiden Frauen nicht zu rehabilitieren. In dem Schreiben heißt es unter anderem, die Umstände des Prozesses aus dem Jahre 1738 seien dem Rat heute zu wenig bekannt, um ein umfassendes Urteil für eine Rehabilitation fällen zu können. Außerdem sei laut Stand der Akten "unbezweifelt", dass die verurteilten Frauen "in abergläubische Praktiken und phytotherapeutisches (pflanzenheilkundliches) Detailwissen" involviert gewesen seien. Im 18. Jahrhundert hätte der Gesetzeslage eben eine andere Weltanschauung zugrunde gelegen. Meisen als Theologe empfände die Revision eines solchen Urteils in jedem Fall als "diffamierend", da sie der Auffassung einer "irrigen Theologie" Vorschub leisten würde. Der fundamentalistische Grundton des Schreibens erhitzte etliche Gemüter in der Landeshauptstadt und ließ die Unterstützung für Vogts Antrag auf Rehabilitierung nur anwachsen: "Es ist erstaunlich, dass noch Menschen existieren, die die Welt offenbar für eine Scheibe halten", kommentiert Jacques Tilly, der Düsseldorfer Karnevalswagendesigner, den Gegenantrag des Theologen ...
Entgegen einer ersten Stellungnahme des Beschwerdeausschusses, in dem er für eine "sozialethische Rehabilitierung von Hexen" keine Notwendigkeit sah, stimmte der Ausschuss am Donnerstagabend (03.11.2011) einstimmig für den Antrag von Vogt." Zitatende.
"Jetzt soll den Frauen im Stadtrat gedacht werden. Zudem ist eine Hexen-Ausstellung im Stadtmuseum geplant, und es wird eine Straßenbenennung ins Auge gefasst. Juristisch ändert sich allerdings nichts: Helena Curtens und Agnes Olmans bleiben formal Hexen".





Kommentator unter diesem verlinkten Artikel: "um das klarzustellen: es handelt sich hier nicht um ein katholisches Gericht, sondern um das weltliche Gericht des protestantisch-reformierten Herzogtum Jülich-Berg! Es geht auch nicht um das Mittelalter, sondern um das Jahr 1738 mitten in der Aufklärung und insbesondere Jülich-Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf verstand sich dabei als dem katholischen Köln gegenüber als geistig und moralisch überlegen.
P.S. es ist interessant, daß die Welt-Autoren immer dann wenn es sich um die protestantische Kirche handelt, protestantisch weglassen und konsquent die Antikatholiken sofort loseifern."
Nun, Martin Luther mochte weder Juden noch sogenannte Hexen besonders gerne. Nicht zufällig beteiligen sich so viele protestantische und evangelikale Organisationen recht einseitig im Nahost-Konflikt. Der Dämonenglaube und die Angst insbesondere vor intuitiv begabten Frauen in fundamentalistisch evangelikalen Organisationen entspringt einer zutiefst frauenverachtenden Haltung.
Zitat: "Zur Zeit Luthers wurde allgemein die Existenz von Hexen angenommen; auch er selbst glaubte daran. In seiner Erklärung der Zehn Gebote von 1518 forderte er die Exkommunikation von als Hexen verdächtigten Frauen. In einer Predigtreihe über das Buch Exodus predigte er zwischen März und Mai 1526 auch über Ex 22,17 LUT:„Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen […] Sie können ein Kind verzaubern… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird […] Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann […] Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder… Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“







Kommentator: "Die röm.-kath. Kirche war bereits damals sehr geschickt. Sie stellte den Inquisitor und den Hexenjäger. Die Pfaffen stellten die Vergehen der Kätzerei, des Teufelsglaubens pp. fest. Die Pfaffen waren bei der peinlichen Befragung (Folter) dabei. Einer reuigen Hexe wurde Absolution zuteil, dazu, damit sie nach ihrem Feuertod ins Himmelreich eingehen konnte. Das Gerichtsverfahren und die Verurteilung überließ man weitgehendst der Weltlichkeit. So kann man heute als Kirche beruhigten Gewissens behaupten, "man" (die Kirche) habe keine Hexen verbrannt. Das sah zu beginn der Inquisition und "Hexenverfolgung" noch ganz anders aus."
Kleine Recherche bei Amazon zu einer sofort ins Auge springenden Literaturangabe in dem verlinkten Text ("bleiben formal Hexen") mit den zitierten Kommentaren. Bei Amazon wird sehr direkt Werbung in der Rezension für das angegebene Buch gemacht. Weleda, meine ach so schlauen Schreiber, ist eine anthroposophische Marke.
Und "Die Christengemeinschaft ist eine christliche Kirche, die sich als von der Anthroposophie inspirierte, aber selbständige Kultusgemeinschaft[1] versteht. Sie wurde im September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von Theologen meist evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer und mit Hilfe von Rudolf Steiner gegründet."
Ja, auch diese Weltanschauungsgemeinschaft mit dem doch manchmal recht merkwürdigen Menschenbild weiß das Thema "Hexenverfolgung" für sich zu vereinnahmen, genau wie andere Gruppen auch. Selbst die Nazis hatten ihre eigene sogenannte Hexenforschung. Ich muß jetzt nicht mehr sagen zum dortigen Frauenbild? Die Jagd auf unsere falsch blinkenden Frauenfeinde auch unter esoterischer Flagge macht viel Vergnügen, selbst wenn sie anstrengend ist. Mancher merkt es halt erst dann, wenn man ihn oder sie mit dem Kopf in die Scheisse stösst, dass man mit diesem gruppendynamisch antrainierten Konzept der Erleuchtung leider nur einer Form von Gehirnwäsche erlegen ist, die von anderen ausgelöscht wird, weil sie einfach asozial und menschenverachtend ist.

















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Monika Hauf
Die Templer und die Große Göttin
Kurze Inhaltsangabe

















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"In den gnostischen Schriften findet sich eine kali-ähnliche christliche Göttin, die von den späteren Herausgebern der Evangelien sorgfältig verschwiegen wurde, als diese alle nur auffindbaren Beschreibungen von ihr vernichteten. In den Clementiner Erinnerungen heißt sie 'all-mütterliches Wesen', 'Königin' und 'Weisheit' (griech. sophia, lat. sapientia). Sie war mit dem ersten Gott bei der Schöpfung der Welt zusammen. Der Tratto Gnostico schrieb, sie war die 'große verehrte Jungfrau, in der der Vater von Anfang an verborgen war, bevor Er überhaupt etwas erschaffen hatte.'





Sogar als Sohn war er noch ganz abhängig von ihr. 'Der Menschensohn' vereinigte sich mit Sophia, seiner Gefährtin, und offenbarte sich in einem hellen Lichte als zweigeschlechtlich. Seine männliche Natur wird der 'Retter', der Er-zeuger aller Dinge genannt, doch seine weibliche Natur heißt 'Sophia, Mutter von allem'. Dieses Vorstellungsbild weist deutlich auf die zweigeschlechtlichen Gestalten hin, die die Vereinigung der männlichen und weiblichen Prinzipien in Kali und Shiva darstellten, die heute noch in ihrer anthropomorphen als auch in ihrer symbolischen Form des Hexagramms in den Höhlen von Ellora zu finden sind.






Eine der gnostischen Sekten, die den coitus reservatus tantrischen Stils ausübte, kann auch für die seltsame christliche Legende von der 'Glaubensprüfung' verantwortlich gewesen sein. Es wird behauptet, daß bestimmte christliche Männer und Frauen nackt in den Armen des anderen schliefen ohne sich lustvollen Begierden hinzugeben; dies sollte als Beweis dafür dienen, daß ihr Glaube stark genug gewesen war, um extremen Versuchungen zu widerstehen. Es mag so gewesen sein, daß sie, wie die tantrischen Weisen, nicht Sexualität an sich kontrollierten, sondern eher den männlichen Orgasmus, ganz entsprechend des Prinzips von maithuna.
Es gibt Hinweise dafür, daß einige Europäer verfeinerte Sexualpraktiken - wie jene der östlichen Weisen - sehr wohl kannten und nicht die simple kirchliche Anweisung befolgten, Sexualität diene nur der Fortpflanzung. Genau wie die Zigeuner 'okkulte' Sexualriten praktizierten, taten dies auch christliche Ketzer, wie z.B. die Brüder und Schwestern des Freien Geistes, die Antinomisten und die Adamiten. Die letztgenannten verehrten einen religiösen Helden, der angeblich seinen Geschlechtsverkehr mit einer 'Prophetin' über zwanzig Tage hinweg ausdehnte und dabei unvorstellbare Höhen spiritueller Gnade erfuhr. Eine Sekte, die den hl. Nicholas verehrte, predigte, daß der 'einzige Weg zur Erlösung über häufigen Geschlechtsverkehr zwischen Partnern führe'.






Die mittelalterlichen Barden, die der Klerus überhaupt nicht mochte, verkündeten ein philosophisches System, in dem die Geliebte im wesentlichen die gleiche Rolle spielte wie die tantrische Shakti und die sufische fravashi, der 'Geist des Weges'. Die Legenden um den berühmten bardischen Liebhaber Tristan enthalten einige witzige Wortspiele, die durchaus absichtliche Botschaften gewesen sein können. Bei der Zusammenkunft mit seiner Geliebten tauschte Tristan die Silben seines Namens aus und stellte sich als 'Tantris' vor, ein Name, der auffällig tantrisch klingt.
Hexen haben wahrscheinlich auch maithuna praktiziert, denn es wurde behauptet, daß trotz der beim Sabbat üblichen Sexorgien keine Frau dabei jemals schwanger wurde. Wenn die männlichen Hexen die Rolle des 'dämonischen Liebhabers' spielten, der darin geübt war, seine Partnerinnen zu erfreuen, könnte dies eine Erklärung für die Behauptung der Kirchenpriester sein, daß Frauen den Liebesakt mit ihren 'Dämonen' mehr genossen als den ihrer christlichen Männer.
Die indischen Frauen beklagten sich genauso über die europäischen Männer: "Die indischen Dirnen des 18. Jahrhunderts verhöhnten europäische Männer wegen ihrer miserablen sexuellen Leistungen und nannten sie 'Misthaufenhähne', für die der Akt in wenigen Sekunden vorüber war."
Das Christentum hat vielleicht der Sexualität den Spaß geraubt, aber für die Heiden, die noch altes Deutsch sprachen, bedeutet das Wort 'Lust' 'religiöse Freude'. Das deutsche Wort 'Hexen' bedeutet 'jene, die die Sechs machen'; ein traditionelles 'Hexen-zeichen' hat immer noch sechs Ecken, genau wie das tantrische Hexagramm. Sechs war die heilige Zahl der Aphrodite als Liebesgöttin (in deutsch Minne); aus diesem Grunde bezeichneten christliche Autoritäten die Zahl 6 als 'die Zahl der Sünde'. Alle diese Hinweise scheinen daraufhin zu deuten, daß die Spuren des Yoni-Yantras als auch die der östlichen Heiden in Europa präsent waren.






So wie das Christentum letztlich doch Europa erobert hatte, so eroberte auch eine andere patriarchalische Religion, die Frauen ausschloß, die früheren Gebiete der Göttin im Mittleren Osten. Bevor Arabien unter das Joch des Islam fiel, huldigte die dortige Bevölkerung der gleichen dreifachen Mutter, deren Name Al-Ilat, Al-Uzza und Manat lauteten. Es grenzt schon an Ironie, daß der berühmte 'Schwarze Stein', der jetzt in der Kaaba eingelassen ist, einstmals die Göttin verkörperte und mit ihrem Geschlechtssymbol versehen war. An diesem Ort versammeln sich die Männer und Frauen während ihrer Pilgerfahrt, um das zu küssen, was einstmals das anikonische Abbild der Großen Göttin war. Ihre Priesterinnen gibt es nicht mehr; sie wurden ersetzt durch eine männliche Priesterschaft, deren offizieller Titel 'Söhne der Alten Frau' war. Die Alte Frau war nichts anderes als die dreifache Mutter, deren drei Namen 'Die Göttin', 'Die Mächtige' und 'Das Schicksal' bedeuteten. Somit war der frühere weibliche Allah die gleiche Trinität wie die griechische Moerare, die nordischen Nornen, die dreifache Kali oder die drei Aspekte der römischen Fortuna. Heute noch wird einer ihrer Namen von den Arabern benutzt und bedeutet 'Dame Glück'.
Sogar innerhalb des stark patriarchalischen Islam gab es einige Sekten, die sich - mehr oder weniger - an die Göttin erinnerten und darauf beharrten, ein weibliches Element in ihren Glauben einzuführen. Die Sufis hatten in der islamischen Welt eine ähnliche Position wie die tantrischen Yogis in Indien, indem sie das weibliche Prinzip als die wahre einigende Macht der Welt verehrten. Die Sufi-Troubadoure führten viele geheime Schriften und Vorstellungen in die Untergrund-Kultur Europas ein, und dies während eines Zeitalters, als die meisten Europäer auf ihrer Suche nach dem Exotischen, Wunderbaren und Interessanten nach dem Osten blickten. Der Osten war das Land der Märchen, das sich mit dem Märchenorient vermischte, der immer noch in den Fantasien und spirituellen Sehnsüchten des dem Namen nach christlichen Europa vorherrscht.






So wie in Europa die Qualitäten der Göttin hauptsächlich vom Marienkult assimiliert wurden, wandelte sich die Göttin in Arabien zur Fatima, einer mythischen 'Tochter' Mohammeds, die dennoch als 'Mutter ihres Vaters' beschrieben wird. Ihr Name bedeutet 'Schöpferin'. Man nannte sie gleichfalls Schicksal, Mond, Paradiesbaum und Mutter der Sonne. Ihre Verehrung wurde in Arabien mit gleicher Hingabe betrieben wie beim Marienkult in Europa.
Das erste Zentrum des christlichen Ordens der Tempelritter in Jerusalem grenzte an die Al-Aqsa-Moschee, die von den Schiiten als der Haupttempel der Göttin Fatima verehrt wird."






Aus:
Barbara G. Walker, Die Geheimnisse des Tarot. Mythen, Geschichten und Symbolik, Gondrom Verlag Bindlach 1994 (alle Fußnoten dort)
















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Dienstag, 1. November 2011

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Agora - Die Säulen des Himmels
Website zum Film



Wikipedia: Der Film handelt von der historisch belegten Hypatia von Alexandria (griechisch Ὑπατία, * um 355 in Alexandria; † März 415 ebenda), die Mathematikerin, Astronomin, Ingenieurin und Philosophin war.
















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"Die Düsseldorfer CDU hält es für unstrittig, dass die beiden verurteilten Frauen "in abergläubische Praktiken" verwickelt gewesen seien."?
Die Frauen sind nach damaligen Rechtsgrundsätzen zu Recht verurteilt und verbrannt worden."
"Beweisführung durch Folter, Gerichtsverhandlungen ohne Widerspruchsrecht oder auch nur Anhörung des Angeklagten... Ja klar, das muss man unterstützen. Schliesslich wollen wir ja wieder da hin ..."















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Hypatia vor ihrer Ermordung in der Kirche.
Gemälde von Charles William Mitchell, 1885,
Laing Art Gallery, Newcastle


















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Hypatia aus Alexandria: "Die Philosophiegeschichte des Altertums liest sich teilweise wie ein Krimi. Alexandria in Ägypten war in der Antike eine blühende Metropole, in der unterschiedliche Kulturen nebeneinander existierten. Religiöse und politische Konflikte führten im Jahre 391 n. Chr. zur Zerstörung der Bibliothek von Alexandria und in der Folge zum Erliegen des philosophischen Lebens. Besonders schändlich war dabei die Ermordung der Hypatia, der größten Philosophin der griechischen Antike."
Literatur: Peter O. Chotjewitz, Der Fall Hypathia















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