Dienstag, 27. April 2010

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"Wir wollen der Himmelskönigin räuchern und ihr Trankopfer darbringen!"




Gegen den Widerstand strenggläubiger Juden ist in Palästina eine rege Ausgrabungstätigkeit im Gang. Man müsse dem heiligen Boden die gebührende Ruhe lassen, argumentieren die Rabbiner.
Sie, die ihre Bibel am besten kennen, werden sehr wohl wissen, was die heilige Erde birgt: Den Beweis der matriarchalen Traditionen des jüdischen Volkes.
Wenn Steine zu sprechen beginnen, könnte tief Verdrängtes in der jüdischen Seele wieder ins Bewußtsein gehoben werden.
Das geht nicht nur Juden an, sondern die gesamte abendländische Kultur, die in einer gewaltigen Transplantation der biblischen Überlieferung aufgepropft worden ist.
Yigal Schilohs jüngste Ausgrabungen unterhalb des Salomonischen Tempels in Jerusalem haben Statuetten der Anat und Aserat zutage gefördert. Aber wir wissen bereits aus der Bibel, daß die Himmelskönigin noch zur Zeit des babylonischen Großreiches Nebukadnezar in Jerusalem verehrt worden ist.
Als Jeremia, der Prophet Jahwes, das jüdische Volk zur Anbetung seines Gottes zwingen will ...







"Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die da wohl wußten, daß ihre Weiber anderen Götter räucherten, und alle Weiber, die in großen Haufen dastanden, samt allem Volk, die in Ägyptenland wohnten und in Pathros, und sprachen:
Nach dem Wort, das du im Namen des Herrn uns sagtest,
wollen wir dir nicht gehorchen;
sondern wollen tun nach allem dem Wort,
das aus unserem Mund geht,
und wollen der Himmelskönigin räuchern
und ihr Trankopfer darbringen
wie unsere Väter und Fürsten getan haben in den Städten Judas
und auf den Gassen zu Jerusalem.
Da hatten wir auch Brot genug; es ging uns wohl,
und wir sahen kein Unglück.
Seit der Zeit aber,
daß wir haben abgelassen,
der Himmelskönigin zu räuchern und ihr Trankopfer zu opfern,
haben wir allen Mangel gelitten
und sind durch Schwert und Hunger umgekommen.








Die Jahwe-Priester bekämpfen den Kult der Anat, verbrennen die Bilder der Aserat, fordern die abstrakte, die unanschauliche Gottesverehrung.







"Du sollst dir kein Bildnis
noch irgendein Gleichnis machen,
weder des, das oben im Himmel,
noch des, das unten auf Erden,
oder des, das im Wasser unter der Erde ist.
Bete sie nicht an
und diene ihnen nicht!








Warum bekämpft der Vatergott die farbige Sinnenwelt anschaulicher Bilder?
Einst war das Symbol Fundament des Glaubens. In den Bildern der Natur erfuhren die Menschen den Sinn des Daseins. Die Anschaulichkeit des Symbols gab dem Göttlichen seine Bestätigung und seine Würde. Der Mensch war noch ganz ge-Bild-et. Er lebte in Übereinstimmung mit seinen Symbolen.
Die patriarchalen Schöpfungsvorstellungen kranken an der Parodoxie des Symbols. Der Vater kann den Sohn nicht gebären. "Er kommt aus des Vaters Schoß!" läßt sich predigen, singen und sagen. Bildlich darstellen läßt es sich nicht.
Deshalb zieht sich der patriarchale Schöpfungsbericht auf das Wort zurück:
Am Anfang war das Wort!
Sind Worte nicht - von Anfang an - der Aufstand gegen das Bild gewesen? Die Revolution des Abstraktum gegen das anschauliche Symbol?
Wie mit einer Beschwörungsformel wird die Verlesung jeden Bibeltextes von der Kanzel mit den Worten eigeleitet:
"Es steht geschrieben!".
Als könne keine Gewalt der Erde das Wort umstoßen, das Beweiskraft habe, weil es geschrieben steht. Selbst das Unglaubliche läßt sich in Worte fassen:
Adam gebiert aus der Rippe.
Die Mutter alles Lebendigen, die Seele des Alls, wird zum Geschöpf.
Die Herrin des Himmels wird zur Gehilfin des Mannes.







Gerda Weiler, Ich verwerfe im Lande die Kriege. Das verborgene Matriarchat im Alten Testament











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Selbst ich weiß natürlich als alte Öffentlichkeitsarbeiterin, dass man manche Dinge einfach nicht alleine tun kann und sich besser beraten lässt, wenn es um eigene Interessen geht. Beraten lässt von verschiedenen Organisationen, falls es irgendwo Informationslücken gibt. Unten auf der Mülltonne lagen drei Bücher mit lustigen Titeln. Einer davon in grün-weiß trägt den Titel "Geldgeier". Das ist eine legitime Haltung. Besser Geldgeier als armes Opfer. Was ich allerdings nicht mit dem Zitat verwechselt haben möchte, dass es mehr Spaß macht, Täter als Opfer zu sein. Manchmal muß man eben auch in der Lage sein, Augen und Ohren zu verschließen, wenn da draußen zu viel Dreck in der Luft liegt. Richtig gehört: Ich bin taub, weil ich einfach nicht hören will und habe mit Brille einen ungewöhnlich scharfen Adlerblick. Was wahrscheinlich an der großen Nase und den roten Haaren liegt und der Fähigkeit von weise werdenden Frauen, sich mit Hilfe von Shapeshifting Tierkräfte anzueignen. Ich freue mich auf den Aufbau des Holdenhof, ungestörte Besuche in der Anderswelt und einen Herd für die Clanmütter in der Mitte des Holdenhof, der alle guten Zutaten zu einem wohltuenden Mahl transformieren wird.











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Sonntag, 25. April 2010

Agora

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Der Film "Agora - Die Säulen des Himmels"



Agora" erzählt, wie die Hochkultur im antiken Alexandria von christlichen Fundamentalisten zerstört wird. Im Zentrum: der Mord an der Philosophin Hypatia, deren Werk in der Bibliothek von Alexandria vernichtet wurde. Hier der Trailer zum Film. Und im Forum zum SPON-Interview mit einer polnischen Historikerin, die nicht nur die erotische Film-Rolle stört, eine kleine Kostprobe der Kämpfe. Schade, dass der Film nicht in allen Städten läuft, wie ich im Forum lese. Mag beispielsweise die Stadt Münster nicht? Dabei ist der Bildungsbedarf auch in dieser Stadt groß. Außerdem heute im SPIEGEL ein Artikel über den Wiederaufbau der Bibliothek von Alexandria. Trotz intensiver Suche im Artikel habe ich leider keinen einzigen Frauennamen gefunden.





Nicht nur für Münsteraner hier wieder ein Stück Kulturgeschichte:




"Die Steinbocksymbolik, die ursprünglich jene Lebenskraft bedeutete, die aus dem Dunkel wieder ans Licht führte, wurde mit dem Dunkel selbst identifiziert", schreibt Gerda Weiler. (Ebd., S. 39) Konsequenterweise wurde der Steinbock in der Bibel zum übelriechenden Ziegenbock verwandelt.
Beispielhaft analysiert Weiler eine künstlerische Darstellung im Freiburger Münster aus dem späten 13. Jahrhundert. Auf den ersten Blick zeigt sie die Himmelsgöttin und ihren Steinbock. Doch die schöne nackte Gestalt ist keine Göttin, sondern Voluptas, die Wollust, und das Steinbockfell um ihre Schultern symbolisiert Satan, den Hurenknecht.
Diese und ähnliche Darstellungen der Wollust mit dem Bock waren sehr gebräuchlich in der gotischen Kunst. Wer etwa die berühmte Kathedrale im französischen Auxerre besucht, wird dieses Motiv dort ebenso finden, wie an vielen anderen Orten.
Und wer kennt nicht das berühmte Dürer-Bild "Hexe auf Teufel reitend" (um 1500)? Auf diesem Bild ist alles ins Gegenteil verkehrt, Symbol für das teuflisch Böse im Gegensatz zu rechten Weltordnung des Christentums. Dürer hat das Motiv der Aphrodite - der ehemaligen Himmelskönigin Ischtar - vermutlich auf seiner Italien-Reise kennen gelernt.
Der nackte Körper der Göttin ist zum Symbol der Sünde geworden, der Steinbock - einst das Symbol männlicher Schöpferkraft - ist zum "Leibhaftigen" verkommen, dem eben nur noch der Leib anhaftet, als sichtbares Zeichen seiner Trieb-haftigkeit.
"In keinem Begriff wird die Leibfeindlichkeit des Christentums so eindeutig auf den Punkt gebracht wie in dem Begriff "der Leibhaftige", schreibt Weiler. (Ebd., S. 60) Die symbolische Verschiebung von der Himmelsgöttin und ihrem Steinbock zur Hexe und ihrem teuflischen Hurenbock ist Ausdruck des patriarchalen Dominanzdenkens: Alle Macht liegt in den Händen weniger Männer, Andersgläubige, Juden, Muslime, Frauen werden diffamiert, sie können nur im Verborgenen (über-)leben." (Gerda Weiler)











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Mittwoch, 21. April 2010

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Es sind Fotos, die zeigen, dass sich sehr behutsam unterstützt ein Gefühl für die Verbindung von Geist UND Körper entwickeln kann, so, wie wir es auch bei vielen Philosophinnen (Siehe: Aus-stellung) in ihren Schriften wieder-finden, wenn sie nicht zu denen ge-hörten, deren Werke in der Bibliothek von Alexandria vom aufgehetzten wütenden Mob zerstört wurden. Immer mehr Philosophinnen überwinden die Hürden der jahrtausendealten Misogynie, ein Umstand, den ich sehr gerne auch in der Auswahl der Lektüre im Fach Philosophie wieder-finden würde. Es wird höchste Zeit. Denn dann kommen wir vielleicht viel eher zu dem Zustand, bei dem im Auge manches Betrachters nicht gleich der Nutzwert des zu Betrachtenden steht, es sei denn, dieses ist der ausdrückliche Zweck, und wir erleben vielleicht nicht mehr, dass mancher Reformpädagoge und Theologe seine Schützlinge als dienstbare Objekte betrachtet. Es soll übrigens auch Väter geben, die ihre Mädchen zuhause am Tisch vor allen anderen anpfeifen, diese sollten gefälligst die Beine zusammenhalten. Würde ich offiziell von solch einem Fall er-fahren, ich wüßte, was ich vor allen anderen auf der nächsten Elternversammlung dazu sagen würde.



Bild: Marit Rullmann, Sophias Weisheiten: 'Mit Zitaten von rund 100 Philosophinnen und einigen Schriftstellerinnen aus drei Jahrtau-senden zeigt Marit Rullmann, dass Frauen schon immer philosophiert haben. Ob über "Leib und Seele", "Geburt und Tod", "Liebe und Freundschaft", "Denken und Fühlen", "Freiheit und Verantwor-tung"., "Recht und Gerechtigkeit", "Frauen und Männer", "Sprache und Kommunikation", "Geschichte und Patriarchat" - quer durch alle Zeiten und zu allen Themen hat sie in diesem reichhaltigen Zitaten-Schatz Gedanken von Denke-rinnen und Dichterinnen zusammengetragen.'











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Freitag, 16. April 2010

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Website Live Love Lust
Erika Lust









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"Viele Jugendliche klicken im Internet Pornos an, bei denen ihre Eltern noch rot vor Scham geworden wären - und sie sind dennoch konservativer eingestellt als die ältere Generation.
Wie eine Studie der Niedersächsischen Landesmedienanstalt ergeben hat, prägt der Konsum der Pornofilme nämlich ein altmodisches Frauen- und Männerbild. Während viele Sexualkontakte bei Jungen als cool gelten, würden Mädchen dafür als Schlampen disqualifiziert, heißt es in der in Hannover vorgestellten Befragung junger Menschen. Für viele von ihnen gehören die kostenlos zugänglichen Sex-Filme auf Computer oder Handy zwar zum Alltag - tatsächlich haben sie aber eher weniger Sex als Jugendliche früher."




Anmerkung: Sie haben nicht nur weniger Sex, sie haben auch keine Ahnung von dieser Kunst, die es erst einmal zu erlernen gilt. Und manchen mangelt es schlicht am Willen und der Fähigkeit, sich in weibliche Welten einzufühlen. Daher bitte noch mehr Erotik- und Pornofilmerinnen an die Front! Siehe zum Beispiel das Manifest der Spanierin Erika Lust für einen neuen Pornofilm: intelligent, weiblich und feministisch.









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"Die untergeordnete Rolle der Frauen in großen Bereichen des öffentlichen Lebens ist nur scheinbar (vgl. Makilam 2003) und bezieht sich ausschließlich auf den Umgang mit den Kolonialmächten. Innerhalb der Gruppe haben Frauen wie Männer ihren Platz. Alte Frauen können im rituellen Bereich erhebliches Prestige erlangen.
Die Bedeutung der Frauen als der eigentlichen Trägerinnen der durch Heirat entstandenen Allianzen zwischen den Abstammungsgruppen und ihre in polygynen Gesellschaften häufige Rolle als "Angelpunkte" der Segmentation wurden in den Ethnographien oft unterschätzt (SOUTHALL 1952; HUBER 1984).
Die wichtigsten personalen Instanzen in segmentären Gesellschaften sind Schamanen und andere Ritualexperten, die auf der politischen Ebene ausschließlich als Vermittler fungieren und die Ältesten (Ältestenrat)."










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WELT ONLINE: Mal ehrlich, Frau Baffoe, so unter uns: Wie oft sind Sie diese Woche wieder mal ausgerastet und haben mit Ihrem Fleischmesser Yogarollen zerlegt?



Rosalind Baffoe: Huch? Gar nicht! Wieso fragen Sie mich so was?



WELT ONLINE: Wer dieser Tage die Aufklärungsserie von Doris Dörrie zum Thema Wechseljahre verfolgt, der lernt vor allem, dass die Frau ab Mitte 40 ein zumeist keifendes, frustriert hysterisches Wesen ist ...




Rosalind Baffoe: ... Meine Eltern stammen beide aus Ghana. In Afrika kommen Frauen mit Beginn der Wechseljahre in den Ältestenrat und gelten als weise und erfahren. Darum habe ich eine andere Einstellung zu diesem Thema.




... Ich bin wirklich nicht männerfeindlich, aber der große Denkfehler ist, dass nur Frauen alt werden und Männer ewig können. Von wegen! Die Praxen sind voll von Kerlen ab Mitte, Ende 30. Diagnose: Erektile Dysfunktion – darüber redet keiner. Ein Problem, das wir nie haben werden! Wir können immer, wir bleiben ewig 15. Wenn es kein Viagra gäbe, stünde es 1:1 im Geschlechterduell. Darum sag' ich immer, Frauen seid mal cool. Wir können so was von entspannt sein. Wir dürfen uns nicht so unter Druck setzen lassen."





Anmerkung: Zur Sache mit dem Hormonpflaster empfehle ich die Lektüre von weisen Frauen wie Rina Nissim. Und vielen anderen.









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Matriarchale Werte - eine Option?
Eine Option!
Von Irene Fleiss
(Foto: "Schwarze Madonna")








"Gerda Weiler setzte sich jahrzehntelang dafür ein, dass Frauen ihre ursprüngliche kreative Stärke (wieder) entdecken und sie politisch, sozial und wissenschaftlich wirksam werden lassen. Der Förderverein Gerda-Weiler-Stiftung e.V. trägt und stützt dieses Ziel - was ich selbst erleben durfte, nicht nur finanziell, sondern auch durch Zuspruch und ideell. Gerda Weiler hat in „Ich brauche die Göttin" gesagt: "Das befreite Bewusstsein der Frauen ist die Kraft, die den Sprung in eine metapatriarchale Zukunft vorbereiten und erleichtern wird. "Um neue Ideen zu entwickeln, muss frau sich manchmal auf ganz alte Ideen besinnen. Nicht um sie in unveränderter Form wiederzubeleben, nicht um der Vergangenheit nachzuweinen oder in eine idealisierte Vergangenheit zu flüchten - sondern um zusehen, was möglich war. Denn wenn ganz andere Lebensformen, Gesellschaftsformen, Strukturen möglich waren, sind sie auch in Zukunft möglich. Dann liegt es nur an uns, eine Synthese zu finden und von dem, was wir haben, und von dem, was wir einst hatten, das Beste zu nehmen und etwas ganz Neues daraus zu machen."










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Bei der Obst- und Gemüsehändlerin in Ehrenfeld habe ich eine fertig abgepackte Zusammenstellung aller Kräuter für die leckere Grüne Sosse gefunden. Die Liste der Herkunftsländer war angenehm international. Ich gebe zu dieser Kräuter-mischung: Schmand, Bio-Joghurt, Lein-Öl, eine Zwiebel, Balsam-Essig sowie Salz und Pfeffer, gestern zur Abwechslung auch noch Meerrettich-Creme, und lasse das Ganze eine halbe Stunde durchziehen. Schmeckt mit Kartoffeln und hart gekochten Eiern oder Spargel oder gekochtem Rindfleisch oder. Das Lein-Öl hatte ich mir besorgt, weil Salat so selten auf meinem Tisch steht. Salat? Ich? Ich will lieber dicker werden, damit mehr Masse ins schöne Barockkleid passt und meine Nerven endlich in meinem Fett ausruhen dürfen. Wenn sie schon nicht an den eigenen großen Titten nuckeln können. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und F? Wer braucht das denn? Und dass Entwertung, der Versuch von Entwertung entmineralisiert, weiß schließlich auch fast jede. Nicht wahr? Deswegen praktizieren ja auch diverse Organisationen und Dienste gerne die weibliche Zersetzung nicht nur der Lack- und Lederladies, weil man aus Erfahrung weiß, über welche löwenartigen Fähigkeiten Frauen verfügen. Man weiß auch, dass eigentlich hervorragendes Heilwissen in der kollektiven weiblichen Psyche steckt, was dazu führen kann, dass mancher Apotheker die Lady mit total begeistertem Gesicht begrüsst, wenn sie mit Piratenstiefeln im Eingang erscheint. Peace! Die Zusammenarbeit could be perfect, wenn Ihr zum Beispiel die Kräuter liefert, die nicht im eigenen Anbau wachsen.










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Dienstag, 13. April 2010

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"Philosophie und Tanz sind zwei Wege, Erkenntnis über sich selbst und die Welt zu erlangen. Sie ergänzen und inspirieren einander."









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Mittwoch, 7. April 2010

Montag, 5. April 2010

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Auch die Besucher auf der Insel Avalon bemerken jetzt hoffentlich die Wechsel-jahre. Mancher trainierte Teilnehmer kommerzieller Kirchenseminare glaubte alleine durch den professionellen Griff zwischen die Beine den Bewohnerinnen der Insel ein gutes Gefühl zu geben. Doch wahre Wunder wirken nur von innen. Und der Weg zur Insel kann voller Irrungen und Wirrungen sein. Das wissen die Wanderinnen zwischen den Welten. Möge die Macht mit uns sein!













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Die Fantasie feiert ein Fest und ihr steht die Freude ins Gesicht geschrieben.










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Sonntag, 4. April 2010

Weiler, Gerda

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Ich bin Tamar - Eine Aretalogie




"Von griechisch Arete = Tugend, Tüchtigkeit, Selbstrühmungs-hymne einer Göttin oder eines Gottes; Hymne in der Ich-Form. Ich wähle bewußt die Form der Aretalogie. Diese kultische Sprechweise kommt bereits im prädynastischen Ägypten vor. Die Göttin Neith rühmt sich selbst: "Was da ist, was da sein wird und was gewesen ist, bin Ich. Meinen Chiton hat keiner aufgedeckt. Die Frucht, die Ich gebar, war die Sonne." Die Göttin sagt: "Ich!" Mit dieser auf matriarchalen Vorbildern beruhenden Gedichtform widerlege ich die Behauptung der Kulturpsychologen, wonach die matriarchale Psyche kein Ich-Bewußtsein gehabt habe.




Ich habe Tamar nicht gesucht. Sie ist auf mich zugekommen. Die Strophen von Genesis 38, Kommentare, die mir der Zu-Fall in die Hand spielte. Studentinnen, die sich die Frauen der Bibel zum Thema gewählt hatten und sich an unbeantwortbaren Fragen wundrieben, das alles wurde mir zur Herausforderung, Tamar wiederzuent-decken, ihre matriarchale Göttinnengestalt zu er-innern, den ihr Bild wollte ausgetragen und wiedergeboren werden.
Die Erinnerung an die Palmengöttin ist im Laufe der christlich-abendländischen Kulturentwicklung verdrängt worden. Tamar und ihr Kulttier, den Steinbock, von der Überlagerung durch das patriachale Bewußtsein zu befreien, ist für mich eine langwierige und mühsame Arbeit gewesen. Die Widersprüche in den biblischen Texten und das intuitive Erspüren weiblicher Lebenszusammehänge führen zu den überlieferten Bildern und Texten von der Baumgöttin, vom Lebensbaum, in dem die Himmelsgöttin allgegenwärtig ist, lassen uns Tamar, die Große Göttin, wieder lebendig werden. Die kreative Phantasie von Frauen ist fähig, ihre Gestalt, ihren Charakter, ihre Kultgeschichte zu er-innern.
Die Analyse der biblischen Legende befreit Tamar von ihrem patriachalen Charakter unterworfener Weiblichkeit. Sie ist wieder die Urgöttin. Und Frauen, die sich mit ihr identifizieren, finden zurück zu ihrem Recht, frei über sich selbst zu verfügen. Die schöpferische Kraft eines von den verordneten Denkzwängen befreiten Bewußtseins macht die weiblichen Urbilder lebendig und verwurzelt uns Frauen in einer Vergangenheit, in der wir eine Heimat haben. Der Ursprungsmythos von Tamar ist mir lebendig geworden wie eine metapatriarchale Er-Innerung. Wo alle Spuren ausgelöscht, vom patriarchalen Weltbild verdrängt, zugedeckt und verschüttet worden sind, nehme ich mir das Recht zu kreativer Er-Innerung. Denn wir müssen unsere verlorene Vergangenheit wiederherstellen, damit wir unseren Töchtern nicht mehr die verordneten Vätergeschichten weitergeben müssen, sondern eigene weibliche Ursprungsmythen erzählen können."
In: Gerda Weiler, Ich brauche die Göttin. Zur Kulturgeschichte eines Symboles.









Ich bin Tamar,
die von Anfang an war.
Bevor die erste Geburt geschah,
Da war Ich.
Ich bin, die Ich bin:
Die Göttin des Ursprungs,
Unzerstörbare Kraft
Seit Weltenbeginn.





Ich bin der Sinn, bin die Weisheit der Schöpfung,
bin Haus, Schutz und Himmelszelt über der Welt.
Aus eigener Vollmacht gebar ich den Mondgott,
Den herrlichen Ger, der das Dunkel erhellt.





Ger ist der Hüter des ruhigen Schlafes,
Der Wächter am Himmel, der Liebenden Schutz,
Er tröstet die Seelen und führt sie zum Frieden.
Ger ist das Zeitmaß, das wachsende Licht.





Ger ist mein Sohn, ist Mein Bruder, Mein Alles,
Der Steinbock ist Er, auf der Höhe der Kraft.
Ger ist der Starke, der Held seiner Mutter,
Er ist mein Geliebter, Mein Augenstern.





Ger gab Ich Leben in herrlichster Blüte;
Ger ist die Saat und das Korn und die Frucht,
Ger muß wieder altern, wird welken und sterben.
Ger ist das Siechtum und Ger ist der Tod.





Ich führe ihn in die Höhle Adullam,
Ins Dunkel zum Todesort unter der Welt.
Ich will ihn erretten nach drei schwarzen Nächten:
Mein bleibt das Geheimnis der Wiedergeburt.





Ich bin die Göttin, die Herrin des Himmels,
Die uranfängliche Mutter des Lichts.




Ich bin seit ewigen Zeiten die Eine:
die Mutter der Sonne, die Herrin des On.





Im Osten geboren, ist On noch ein Knabe,
On ist der Mittag im steigenden Licht,
On ist die Kraft und der Liebling der Frauen,
On altert und stirbt, wenn er untergeh'n muß.





Ich bin Tamar, die Herrin der Zeiten,
Ich regele Tage, Monat und Jahr,
Auch gebot Ich den Wolken, am Himmel zu ziehen
Und Regen zu spenden über dem dürstenden Land.





Ich bin die Mutter der leuchtenden Sterne
Und weise ihre nächtliche Bahn.
Ich kenne das Gestern und weiß um das Morgen,
Ich bin das Heute, die Zukunft bin Ich.





Ich bin Tamar, die Herrin des Meeres,
Das alles feste Land umfließt.
Gnade gab ich den fruchtbaren Tälern.
Ich schuf das judäische Hügelland.






Ich ließ die ewigen Wasser des Lebens
Den Spalten der Felsen entspringen:
Vom Hermongebirge
Herab fließt der Jordan
Mit unversiegbarer Kraft.
An seinen Ufern
Erblüht die Wüste
Zu fruchtbarem Land.





Ich schlug mit der Hand
An den Fels von Engedi
Und lockte sprudelnde
Quellen hervor.





Ich schuf die Oase inmitten der Wüste;
Die Palme wächst dort mit mächtigem Haupt,
Irdisches Abbild des ewigen Himmels,
Zeichen meiner Göttinnenkraft.





Töchter gebar Ich nach meinem Bilde
und verlieh ihnen heilige Göttinnenkraft.
Sie sind beauftragt, mich zu verehren:
Denn jede Frau ist auch Priesterin,





Die meine Ordnung auf Erden verwirklicht
Und Mein gedenkt im Rhythmus der Zeit.
Sie wird meine Liebe mit Liebe vergelten,
Wird schützen und schonen das Werk meiner Kraft.





Ich lehrte die Frauen, Mir Lieder zu singen
Und Pauken zu schlagen zum kultischen Fest,
Unterwies sie im Spiel der Sistren und Flöten
Un war ihnen nah im ekstatischen Tanz.





Ich bin Tamar. Ich schuf die Menschen:
Shela, Perez, Serach und Kain,
Damit sie die Erde in Frieden verwalten,
Gab ich ihnen Wohnung, Heimat und Land.





Ich lehrte die Menschen, Feldfrucht zu pflanzen,
Ölbäume zu züchten und köstlichen Wein.
Ich lehrte sie, in den Gestirnen zu lesen,
Ich erdachte die Sprache und formte die Schrift.





Ich wählte die Könige, weise zu handeln.
Den kunstvollen Städtebau lehrte ich sie.
Sie bauten Mir kultische Palmenstädte
Zu Meiner Ehren, der Göttin zur Lust.





Ich liebte den Fürsten, den Herrn von Adullam,
Und gab ihm das Priesteramt in dieser Stadt.
Wo einst Ich dem Mondgott das Leben gegeben,
Preisen die Frommen nun Mutter und Sohn.





Dort, wo die Quellbäche zwiefach entspringen,
Baute der Fürst die Stadt Enajim,
Er ordnete an, daß Engedi entstünde,
Er baute den Tempel zu Ehren des Ger.





Ich bin Tamar, die Herrin der Menschen.
Mir Tempel zu bauen, lehrte Ich sie,
Zu schmücken die Wände mit Palmlaub und Lilien,
Mit kunstvoll gerichtetem Gitterwerk,





Dran Hunderte schöner Granatäpfel hängen,
Kultäpfel der Liebe, Heilige Frucht,
Gabe der Priesterin an ihren Liebsten
Am Tage der Hochzeit, zum Heiligen Fest.





Ich lehrte die Menschen, mit Feuer zu schmieden,
Symbole zu schaffen zum Gleichnis der Welt,
Die Schöpfung in Bildern sich faßbar zu machen,
die Welt zu begreifen als Werk Meiner Hand.





Ich bin Tamar, die Mutter des Lebens,
Die Weisheit des Kosmos, die Seele des Alls.
Ich bin die Ordnung, der Sinn und die Liebe,
Ich bin die Wahrheit, ich bin die Kraft.





Ich bleibe in ewiger Wandlung die Eine:
Bin Jungfrau, Geliebte und Mutter zugleich.
Lebenden bin ich Weg, Ziel und Weisung,
Sterbung schenke ich Hoffnung und Trost.












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Pikanter Sesam-Hefezopf
mit Oliven und Rosmarin -
je nach Lust und Laune auch mit
frisch gehacktem Oregano und Salbei










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Samstag, 3. April 2010

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Bald ist Spargel-Zeit: Je regionaler man den Spargel kauft, desto frischer ist er meist.“ Wenn das Gemüse erst lange transportiert werden muss, könne es einfach nicht mehr so frisch sein wie beim Direktverkauf beim Bauern. „Außerdem sollten die Schnittenden des Spargels feucht sein“, fügt Köster hinzu. Ein weiterer Test ist, zwei Spargelstangen aneinander zu reiben. „Wenn es dabei quietscht, ist der Spargel frisch.“










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"Gott ist Vater, mehr noch, er ist uns auch Mutter." Ein Zitat von Johannes Paul II aus dem Jahr 1978. "Gott – das ist doch dieser alte Mann mit Rauschebart. Dieses Bild, das sich in den Köpfen der Christen geformt hat, ist beharrlich männlich. Daran aber soll sich etwas ändern. Im Bamberger Diözesanmuseum wird eine Ausstellung inszeniert, die die verborgene Seite des biblischen Gottes enthüllt: „Gott weiblich“ titelt die Präsentation, die schon vor ihrer offiziellen Eröffnung landesweit für Furore sorgte." Im Zentrum der Ausstellung steht eine einzigartige Zusammenschau von Göttinnen und Frauenbildern aus dem Alten Orient, rund 250 Exponate aus einem Zeitraum, der sich über annähernd zehn Jahrtausende erstreckt. Und die ersten Kommentare unter dem Artikel sind bereits auf Kriegsmodus eingestellt, wie nicht anders zu erwarten, wenn man zum Kern kommt.




Die Ausstellung „Gott weiblich – eine verborgene Seite des biblischen Gottes“ ist im Bamberger Diözesanmuseum, Domplatz, vom 8. Mai bis zum 3. Oktober zu sehen. Täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. Die Ausstellung behandelt folgende Themen-bereiche:





1. Das Haar: Inszenierung und Verhüllung
2. "Segen der Brüste" - die Göttin Aschera
3. Fürbitterinnen
4. Himmelskönigin
5. Maat - Frau Weisheit
6. Unfassbares Geheimnis
7. Leben und Tod: Mutterschaft und Totenklage
8. Isis - ein Familiendrama
9. Göttin und Pflanzen
10. Göttin und Tiere
11. Göttin und Löwe
12. Tanit - eine gefährliche Mutter?
13. Jungfräulich - kämpferische Göttin
14. Göttinnen und die Taube als Liebesbotin




Online: Mehr unter "Gott weiblich".




Ein Zitat zur ersten Ausstellung im Rottenburger Diözesan-museum bei "beziehungsweise - weiterdenken - Forum für Philosophie und Politik" aus dem Jahr 2008: "Es hat sich eben doch was verändert, seit Christa Mulack 1985 ihr Buch "Maria, die geheime Göttin im Christentum" veröffentlichte und mit ihren Thesen zur Persona non grata in offiziellen Kirchenkreisen wurde. Nicht, dass ich in der Ausstellung oder der sie begleitenden Literatur irgendeinen Hinweis auf die Forschungen von Christa Mulack oder Gerda Weiler gefunden hätte. Da sind die Be-rührungsängste wohl immer noch zu groß ... Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit "Frau Weisheit", der "Göttin und die Pflanzen" oder den "Göttinnen und die Taube als Liebesbotin". Sie sind ästhetisch präsentiert, gut erklärt und schön anzusehen; faszinierend insbesondere verschiedene kaum zwei Zentimeter große Rollsiegel, auf deren Abdruck zum Beispiel eine als Baum verehrte Göttin mit zwei Fischen und zwei Verehrerinnen, kunstvoll herausgearbeitet, sichtbar werden. Die flankierenden Fische symbolisieren das Wasser und, laut Keel, kann der "Baum des Lebens" wie das "Wasser des Lebens" eine Erscheinungsform der "Mutter alles Lebendigen" sein.
Durchsetzt sind die antiken Exponate mit christlichen Marien-darstellungen, die den Untertitel der Ausstellung "Von der orientalischen Göttin zum Marienbild" legitimieren. Anschaulich ist zu sehen, was Feministinnen schon länger wissen: Die Marien-symbolik und bestimmte uns durch sie vertraute Körper-haltungen sind weit älter, als das Christentum. Die Christen haben erst im Jahr 431 auf dem Konzil von Ephesos ihrer monotheis-tischen Religion Maria als Gottesgebärerin beigegeben, nachdem sie gemerkt hatten, dass sie ohne ein weibliches Äquivalent zur alten Göttin wohl kaum eine Chance haben würden, sich unter den Menschen in Mitteleuropa weiter auszubreiten."











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Freitag, 2. April 2010

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"Grünes Licht für den Genuss von Schoko-Ostereiern: Wer regel-mäßig, aber gemäßigt Schokolade isst, tut seinem Herz und seinem Blutdruck etwas Gutes, wie das Deutsche Institut für Ernährungs-forschung in einer nun veröffent-lichten Untersuchung feststellte."












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