Mittwoch, 1. August 2012

















Update zum Thema:






"Der Klerus hat nicht nur von den Verbrechen gewusst, sondern die Repression unterstützt", sagt der Journalist Horacio Verbitsky, Autor eines Buches zu dem Thema.
Der fromme Beistand für die gnadenlosen Militärs hat tiefe Wurzeln. Gleich nach dem Krieg hatten Kirchenführer geholfen, Altnazis und Kriegsverbrecher nach Argentinien zu schleusen. (Anmerkung: Stichwort Rattenlinien). Französische Militärmissionare wiederum, die nach dem Algerien-Krieg nach Südamerika gingen, verbreiteten Verschwörungstheorien über eine weltweite Allianz zwischen Kommunisten, Juden und Freimaurern. Sie predigten den "Kampf für christliche Werte" und rechtfertigten die Folter."







"Die argentinische Militärjunta habe sich bei der "Bekämpfung der Subversion" vom Vatikan beraten ("asesoró") lassen, insbesondere vom Apostolischen Nuntius Pio Laghi. Dies sprach der ehemalige Juntachef Raphael Videla der Zeitung "El Sur" ins Mikrophon, und diese Nachricht ging um die Welt. Dass der Vatikan mit den argentinischen Generälen Hand in Hand gegen linke Regimegegner gearbeitet hatte, ist eigentlich kein Geheimnis. Die Menschenrechtsorganisationen schätzen die Zahl der während der Diktatur (1976 - 83) Verschwundenen auf etwa 30.000, und zahlreiche Dokumentationen, vor allem die des Schriftstellers Horacio Verbitsky, haben diese Zusammenarbeit detailliert beschrieben. Katholische Geistliche gingen im zentralen Folterzentrum der Armee, der Kaserne Campo de Mayo, ein und aus und versuchten, die Gefangenen zur Reue, das heißt zu einem Geständnis und zum Verrat ihrer Compañeros zu bewegen. Neu ist allenfalls das offene Bekenntnis des früheren Juntachefs, der bereits mehrere Male für seine Untaten verurteilt worden ist - zuletzt im Juli wegen Babyraubes. Jetzt soll er erneut wegen des Mordes an dem kritischen Bischof Enrique Angelelli im August 1976 vor Gericht gestellt werden ...







Die argentinischen Folterer hatten anfangs auch schwangere Verhaftete mit Elektroschocks und andere Methoden traktiert, ohne Rücksicht auf ihre Leibesfrüchte. In mindestens acht Fällen soll das Ungeborene dabei den Tod gefunden haben. Während die verschleppten Mütter als "Terroristinnen" galten, also als Sünderinnen, war ihre Brut doch unschuldig. Ihr Leben, nur ihr Leben, galt es zu retten. So sollen auf Intervention des Vatikans in Campo de Mayo die verhafteten Schwangeren erst ihr Kind gebären dürfen oder per Kaiserschnitt (oft ohne Narkose) entbunden worden sein, bevor sie gepeinigt und ermordet wurden. Ihre Babys - die "Großmütter der Plaza de Mayo" schätzen ihre Zahl auf über 500 - wurden Offizieren oder Managern von multinationalen Konzernen übergeben."




















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