Dienstag, 13. März 2012

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"Axel Springer stand hinter Israel, ließ aber Altnazis für sich arbeiten. Das Jüdische Museum Frankfurt dokumentiert seine ambivalente Beziehung zu Juden und Ex-Nazis."




Bild dir dein Volk! Axel Springer und die Juden
Ausstellung im Jüdischen Museum
Vom 15. März bis 29. Juli




Der Katalog hat ein interessantes Namensverzeichnis. Zitat von der Ausstellungsseite: "In Bild, Welt und seinen anderen Zeitungen setzte er eine proisraelische und projüdische Haltung durch, beschäftigte aber gleichzeitig in seinem Verlag an führender Stelle auch ehemalige nationalsozialistische Journalisten. Was heißt das? Wie passt dieses Engagement zu Springers Kampagnen gegen die Ostpolitik Willy Brandts und gegen die Studentenbewegung? In welcher Weise hat es das Verhältnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft zu Israel und den Juden beeinflusst? Wie wird es heute bewertet?"






Zu Willy Brandt, der während des zweiten Weltkriegs in Norwegen lebte, gibt es allerdings sehr unterschiedliche Auffassungen. Gewundert hatte ich mich als Kind schon über diese kleinen familiären Wutanfälle. Willy Brandt war links und total modern während meiner Jugend. Von der CDU hatte ich mich verabschiedet, irgendwie zu spiessig rechts, und gestärkt in meinem Willen, nicht spiessig zu sein, was eventuell auch als verspäteter rebellischer Akt gedeutet werden kann, begann ich meine Magisterarbeit und analysierte zu Beginn der 90er Jahre mit wachsendem Erstaunen, wie insbesondere Willy Brandt unter dem Deckmantel des Begriffes der "Kulturnation" an einem ungeteilten Groß-Deutschland festgehalten hatte. Leider wurde diese Arbeit nicht ganz so gut bewertet. Ein paar kleine Unstimmigkeiten. Wie es damals hieß. Aber Unstimmigkeiten gehören ja zum Alltag einfach dazu. So wie die blumerant verschleierte Weigerung, von manchen eine Arbeit über Carl Diem in der Nazi-Zeit anzunehmen. Auf Dauer lässt sich so etwas natürlich auch eleganter und vor allem professioneller lösen. Durch schrittweise Integration in buddhistische oder anthroposophische Kreise. Zum Beispiel.
Zur Chile-Politik: "Solche Äußerungen stehen in jener Kontinuität, die Merkels Partei bereits an den Tag legte, als sie 1973 gemeinsam mit dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Willy Brandt half, den Militärputsch gegen den chilenischen Präsidenten Salvador Allende vorzubereiten. Der SPD-Kanzler kappte die Entwicklungshilfe für Chile, die Allende dringend benötigte. Das begründete er mit der offiziellen Anerkennung der DDR durch die linke chilenische Regierung. Die bundesdeutsche Industrie boykottierte den Einkauf chilenischen Kupfers. Dadurch fiel der Kupfer-Preis, der Haupteinnahmequelle von Allendes Regierung. Während der US-amerikanische Geheimdienst CIA den Putsch gegen den verhaßten Sozialisten plante, schafften CDU-Bundestagsabgeordnete, wie Heinrich Gewandt, heimlich Gelder für die rechte Opposition nach Chile. Nach dem gelungenen Putsch an jenem 11. September 1973 hob Brandt die Sanktionen auf, und die CDU redete das Massaker an Tausenden von Chilenen schön. Die Putschisten verwandelten das Fußballstadion der chilenischen Hauptstadt in ein provisorisches Konzentrationslager, wo sie ihre Gegner folterten und ermordeten. Der CDU - Generalsekretär Bruno Heck besuchte das Folterzentrum und kommentierte die Zustände mit der Äußerung: "Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm"."




















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