Donnerstag, 15. März 2012

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Nachtrag zu den neuen Goldmann-Sachs-Sitten in Italien. Ich hörte, das aktive Selbstverteidigungstraining mit verschiedenen Mitteln erfreut sich auch dort wachsender Beliebtheit und viele MitarbeiterInnen aus allen Organisationen sind nicht bereit, den Aufbau gerechterer Verteilungsansätze einer sozialen Marktwirtschaft weiter zu verhindern oder vorhandene Strukturen zerstören zu lassen zum Wohle weniger. Es kümmern sich immer mehr Menschen auch um die KollegInnen, die zu Kollaborateuren von Wirtschaftsfaschisten werden wollen. Schafe und Lämmer sitzen nicht nur bei Goldmann-Sachs unter Glas. Aktive Grüsse auch nach Italien!







"Guten Morgen an Alle, ein kurzer Zwischenbericht aus dem Leben - Italiens Süden und die Geißel Gottes - Monti. Herr Monti macht Kasse und geht über Leichen, unverhältnismäßige Strafen werden zur Zeit verteilt und stürzen die Menschen von heute auf morgen in den Ruin, ohne eine Möglichkeit, sich jemals wieder aufzurappeln.
Wie immer trifft es die Kleinen. Monti hat eine Truppe von Finanzbeamten aus Rom ausgesandt, in diversen Regionen zu kontrollieren und vor allem zu kassieren.
Deren Vorgehen erinnert an alte Zeiten in Deutschland. Zwei Beispiele aus den letzten Tagen und aus der Gegend hier unten:
Ein alter Mann, Minirentner mit einer Pension unter 600 Euro, hat am Straßenrand Nüsse aus seinem Garten ohne Lizenz verkauft.
Da diese inzwischen Tausende kostet und einen mehrmonatigen Lehrgang mit viel Schriftkram erfordert, schaffen es die wenigsten, sich noch eine ambulante Lizenz zuzulegen.
Der Mann wurde bei einer der sogenannten "Teppichkontrollen" erwischt, wie er gerade ein halbes Kilo Nüsse für 2 Euro verkaufte, ohne einen Kassebon auszustellen.
Man stellte ihn vor die Wahl: Entweder am gleichen Tag 8.000 Euro Strafe zahlen oder nach erfolgter Anzeige und der ganzen Prozedur 25.000 € Strafe zahlen.
Ein anderer Mann hat seine beschädigte Gartenmauer erneuert, da hier besonders viel gestohlen wird mit wachsender Krise. Er verwendete dafür Tufostein, es handelte sich um eine Länge von 3 Metern.
Die Baupolizei lud ihn vor. Das neue Gesetz besagt, dass Mauern nur noch aus
Bruchsteinen errichtet werden dürfen. Er erhielt eine Strafe von 9.000 € und muss nun die gesamte Mauer mit Bruchsteinen verkleiden, da der Bestandschutz durch die Maßnahme weggefallen ist. Geschätzte Kosten 26.000 € - die der Bauer nicht hat.
Solche Aktionen werden übringens innerhalb weniger Tage zu einem Ende gebracht. Man wartet zwar Jahre auf Strom, aber beim Kassieren und Bestrafen legen die italienischen Ordnungskräfte ein Tempo vor - unglaublich.
Beide Personen sind am Ende, finanziell und mental. Es werden ihre Bauernhäuschen beschlagnahmt werden, da keiner zahlen kann. Mit viel Glück können sie mit einer geschätzten Wartezeit von 10 Jahren in die "casapopulare" - Sozialwohnungen der Komune - einziehen. Oder eben auch nicht."



















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