Mittwoch, 11. April 2012

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Bei manchem Mediziner klingt beim Gebrauch des Wortes "bemuttern" noch sehr deutlich das kollektiv schlechte Gewissen durch, weiß man doch ganz genau, auf welchen kulturhistorischen Grundlagen, unter welchen Umständen dieses Fach überhaupt erst entstanden war.
Es klingt zudem sehr die Hobbypsychologie im Umgang mit Müttern im Krankenhaus durch, wenn mir vor Jahren ein Oberarzt tatsächlich meint, mitteilen zu müssen, ich müsse meine Tochter endlich loslassen, weil ich es gewagt hatte, die angebliche Spontanheilung in Frage zu stellen. In Wirklichkeit gab es wohl Abrechnungsprobleme mit der Hüftbehandlung des kleines Kindes, das Krankenhaus wollte die Kosten einer weiteren Behandlung abwälzen. Und zudem vielleicht auch gute Ergebnisse vorweisen, denn Helen war aufgrund meiner Erlaubnis Teil einer Studie gewesen, ihre Hüftdysplasie wurde mit einem kleinen Acrylflügel auf dem Rücken behandelt, die Beine konnten so in die richtige angewinkelte Position gebracht werden. Die Frage an eine der Mitarbeiterinnen, von wem denn die Überweisung komme, hatte ich vorher kurz mitbekommen. Obwohl die Röntgenergebnisse der Hüfte ein paar Wochen vorher noch "grenzwertig" waren, zeigte sich laut diesem Oberarzt jetzt auf den Bildern, dass wie durch ein Wunder alles in bester Ordnung war.









Während der Schwangerschaft meiner Tochter gab es ein paar sehr unschöne Momente, das von mir an verschiedenen Stellen im Blog beschriebene Mobbing zeigte leider im 4. Monat ganz spontan seine Wirkung. Im Krankenhaus meinte dann nach zwei Tagen allen Ernstes ein Mitglied des pflegenden Schnepfengeschwaders am Bett meiner Tochter Ratschläge geben zu müssen in der Form, dass sie ja alles regeln könne, das Baby könne tagsüber von einer Pflegemutter betreut werden. Ich saß neben dem Bett und wurde von ihr keines Blickes gewürdigt, diese kleine Kreatur wagte es sogar, mich mitten im Satz zu unterbrechen, als ich noch freundlich sagte, es sei alles geregelt. Über matriarchale Clan-Strukturen wollte ich sie nicht aufklären. Auch meine Tochter wunderte sich sehr über diese Belehrung der Dame, ich entgegnete, dass es wohl ein hobbypsychologischer Teil des kollektiv vorhandenen schlechten Gewissens Frauen gegenüber in der Medizin sei, und erwähnte nicht die Trigger-Versuche der Dame, die meinte, mir ein paar intime Details aus meinem Alltag in ihren belehrenden Sätzen mitteilen zu müssen. Einige Tage später wußte dann allerdings auch diese Dame, wie durchsichtig doch die leicht bis schwer international antisemitische und an die lange Leine gelegte Fraktion auch in diesem Krankenhaus ist. Eine nicht reparierte Markise, die die pralle Sonne in ein Krankenzimmer im Hochsommer scheint lässt, in dem stundenlang meine Tochter auf eine Untersuchung wartet, ist halt nicht sehr schön. Zum Beispiel. Eine ob der Situation sehr gestresste Mitarbeiterin wartete dringend auf die externe Firma. Wie sie sagte. Nun, es wurde Salz gestreut. Und verschiedene Teams haben auch an diesem Ort gute Arbeit geleistet, allen anderen Schwestern, Ärzten und Fachkräften sei Dank.






















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