Schreiben des Polizeipräsidium Köln, Verkehrsinspektion 2 - VK 24, an mich vom 1.8.2011
"Ihnen wird vorgeworfen, folgende Straftat(en) begangen zu haben:
1. Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr ...
2. Nötigung im Straßenverkehr
Samstag, 30.7.2011, 13:02 Uhr
...
Sie sollen zur Tatzeit das hinter Ihnen fahrende Fahrzeug mehrfach stark ausgebremst haben."
Tatort Mülheim Clevischer Ring
Das gelbe ISLA-Auto ist nicht auf mich zugelassen. Sind meine roten Haare so markant, dass ich als Fahrerin sogleich bekannt bin? Nun, letzte Woche war ich in der Tat in Mühlheim, wie im Blog bereits beschrieben. Am Brückenkopf Mülheim hatte es ein offenbar rasant wirken wollender Mann hinter mir im Auto sehr eilig und hupte mich erst einmal an, als ich ihm wohl nicht schnell genug an der Ampel anfuhr.
http://independentsla.blogspot.com/2011/07/blog-post_9813.html
Nicht nur, weil es des öfteren in Köln vorkommt, dass Autofahrer eine gewisse Gelb-Allergie gegen Autos entwickeln und ein plötzlich auftretender Aggressionstrieb dann dafür sorgt, dass man dicht drankommt, fuhr ich sehr behutsam an, um den öffentlichen Verkehr nicht zu gefährden. Ich drosselte meine Geschwindigkeit aus Vorsicht heraus noch etwas mehr, als der Autofahrer dicht dranblieb, denn ich kann natürlich auch nie ausschließen, dass eine spontan auftretende Aversion gegen Frauen mit einem Ginger-Gen am Steuer dazu führt, dass Kölner mit kleinen giftigen Keimlingen unter der Haube sich komisch benehmen. Rote Haare reizen eben manche Männer. Und Frauen. Meine vorsichtige Fahrweise war für den Fahrer des mir folgenden Autos offenbar eine Provokation. Er fuhr mir so dicht auf, dass ich auf den linken Streifen abbog, was auf den Fahrer hinter mir wie Honig wirkte. Er folgte, und ich war gezwungen, einen kurzen Moment zu bremsen, um von der Mitte aus wieder ganz auf die rechte Fahrbahn zu wechseln. Wir fuhren dann ein paar Meter dicht an dicht nebeneinander, er bog schließlich links ab und ich fuhr weiter in die Keupstraße mit der Absicht, dort das Marzipan zu kaufen, von dem ich hier im Blog berichtete.
Ich empfehle allen Frauen mit Führerschein, öfter mal aus ihren Stadtteilen zu kommen und auch am Wochenende zum Beispiel über die Mülheimer Brücke nach Mülheim, Kalk und andere Orte wie Ehrenfeld einzureisen, um alle Männer, unabhängig von ihrer Sozialisation und kulturellen Prägung, an den Anblick von vielen Frauen am Steuer zu gewöhnen. Zu gewöhnen an den Anblick von Frauen, die sehr entspannt und gelassen am Straßenverkehr teilnehmen. Aufpassen, Ladies: Nicht treiben und reiben lassen! Mancher Mann meint, auch in der Stadt spiele man Treibjagd. Und es gibt auch luntegelegte Männer, die gerne ihr Revier markieren wollen mit allen Mitteln. Nicht nur im Straßenverkehr. Da sollten wir klug und korrigierend eingreifen, denn die Treibjagd ist nur den JägerInnen im Feld, Flur und Wald vorbehalten. Und statt der Reviermarkierung mit merkwürdigen Mitteln geht man zum Pinkeln besser ins eigene Bad.
Nachtrag:
Ich überlege noch, ob ich auf eine Anzeige verzichte wegen Nötigung und einer damit verbundenen Veröffentlichung von Name, Foto und Fahrzeug hier im Blog zur weiteren Recherche und Zeugensammlung.
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