Sonntag, 18. Dezember 2011

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3. Der "Schamanen-Wissenschaftler":
Vorstellungstechniken in der modernen Medizin






... In der Einleitung zu Norman Cousins Buch The Healing Heart (Der Arzt in uns selbst) berichtet Bernhard Lown über seine Erfahrungen als Herzspezialist und betont dabei, welche Macht dem Wort zukommt, das nicht nur vernichten, sondern auch heilen könne. Er verdeutlicht dies am Beispiel eines schwerkranken Patienten, dessen Herzmuskel unheilbar angegriffen war und auf keine therapeutischen Möglichkeiten mehr ansprach. Während der Visite bemerkte Lown zu seinem Mitarbeiterstab, daß der Patient einen 'ordentlichen Galopp' aufweise, womit ein galoppierender Herzschlag gemeint war, Anzeichen für eine ernst zu nehmende Pathologie und für gewöhnlich auch der Hinweis auf ein bevorstehendes Herzversagen. Einige Monate später kam der Patient in die Klinik, und seine Genesung war bereits erstaunlich fortgeschritten. Er vertraute Dr. Lown an, er wisse, was ihm geholfen habe, er erinnere sich sogar noch genau an den Tag: "Donnerstag morgen, als Sie und ihre Leute hereinkamen, geschah etwas, das alles veränderte. Sie hörten mein Herz ab. Sie schienen mit dem Ergebnis zufrieden und teilten allen, die um mein Bett standen mit, daß ich einen 'ordentlichen Galopp' hätte." Also dachte sich der Gute, daß eine ziemliche Kraft in seinem Herzen stecken müsse, und im selben Moment wußte er, daß er nicht sterben würde. (1) Die Worte des Arztes, die dem Patienten die Vorstellung von einem robusten Pferd vermittelten, das einen kräftigen Tritt hat, waren offensichtlich für seinen neuen Gesundheitszustand verantwortlich.







Weitere Belege für die Bedeutung der Imagination in Krankheitsfällen liefern Untersuchungen, die zeigen, daß Personen, die die von der Gesellschaft und ihrer Medizin übermittelten Botschaften nicht verstehen, aus anderen Gründen sterben als jene, die sie verstehen. Ira Collerain, Pat Craig und ich führten vor kurzem anhand von Computerlisten eine Untersuchung über die Todesursachen bei geistig Behinderten und Gemütskranken in Texas über einen Zeitraum von vier Jahren durch. In dieser Gruppe kam Krebs als Todesursache kaum vor, nur etwa 4 Prozent sterben daran, während die Todesrate in der Bevölkerung immerhin bei 15 bis 18 Prozent liegt. (2) Weitere Studien in den USA, England und Griechenland kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die allerneueste Untersuchung aus Rumänien bestätigt dieses Ergebnis ebenfalls: 7 Prozent der Todesfälle in einer psychiatrischen Anstalt waren auf Krebs zurückzuführen, im Vergleich zu 13 Prozent in der Bevölkerung sonst (Statistisch gesehen hätten solche Unterschiede nur einmal in tausend Fällen auftreten können.) Außerdem wurde in den Jahren von 1925 - 1978 nicht ein einziger Fall von Leukämie registriert.
Die medizinischen Beobachtungen aus den Anstalten, in denen diese Personen leben, legen nahe, daß sie zwar häufig Knötchen entwickeln, doch wenn dann Gewebeproben untersucht werden, stellt man fest, daß diese harmlos sind. Nachdem meine Untersuchung veröffentlicht worden war, schrieb mir ein Bestrahlungsspezialist und bestätigte meine Ergebnisse aus seiner medizinischen Erfahrung. Er arbeitete in einer Krebsklinik an der Ostküste, die eröffnet worden war, um die dort lebenden geistig Behinderten zu versorgen. Er berichtete, daß zu aller Erstaunen die Klinik keineswegs ausgelastet war, weil es einfach keine krebskranken geistig Behinderten zu behandeln gab.








Aus:
Jeanne Achterberg, Gedanken heilen. Die Kraft der Imagination.
Grundlagen einer neuen Medizin
Holdenhof - Mediathek

















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