„Hecken kommt eine Mehrfachfunktion zu – sie sind selbst höchst bedeutende Lebensräume, in denen aufgrund ihrer ökologischen Beschaffenheit als quasi ‚doppelter Waldrand’ mehr als 1.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten festgestellt wurden, sie vernetzen andere Lebensräume als Korridore miteinander und sichern damit deren Überleben, und sie sind ein bedeutender Schutz gegen Regen und Wind – angesichts der durch den Klimawandel extremeren Hitzeperioden und stärkerer Stürme ein nicht zu unterschätzender Faktor“, mahnte der NABU-Geschäftsführer, „wer einmal die ’kleinen Sandstürme’ an kahlen Großfeldern erlebt hat, wird verstehen, was gemeint ist.“
"Früher gabs Hecken um dem Wind die Kraft zu nehmen und um solche "Sandstürme" zu mindern. Aber die sind meistens der Flurbereinigung zum Opfer gefallen um große Agrarwüsten für eine "fortschrittliche " Landwirtschaft (E10 lässt grüßen!) zu schaffen."
"Mais fuer Biosprit Agrarwuesten. Die Brachen, die sich nach der Ernte des Mais auftun, sind kaum durchwurzelte, nackte Sandflaechen und der feine Sand wird bei Trockenheit und starkem Wind aufgewirbelt".
"Die Stelle dort ist bei Rostockern für Sandstürme bekannt."
"Der Vorgang heisst "Deflation" oder Ausblasung. Das passiert, wenn die Schutzstreifen aus Bäumen und Strauchwerk zugunsten der großflächigen
Felder geopfert werden."
"Ein Feldrain ist altes Deutsch für „neben einer Flurgrenze“; auch der Übergang zwischen einer Feldterrasse zur nächsten. Ein Rain (althochdeutsch auch „reyn“ oder „rein“) ist ein, meist grasbewachsener, (Grenz-)Streifen zwischen zwei Äckern oder Fluren. Die Feldraine wurden früher per Hand gemäht oder mit Vieh abgehütet. Bildungen mit der Endsilbe -rain sind verbreitete Flurnamen.
Heutzutage sind Feldraine oft mit Hecken und Büschen bewachsen. Auf diese Weise sind sie optimal vor Erosion geschützt. Weiterhin sind sie ein begehrter Lebensraum für Vögel und Kleinlebewesen."
"Feldrandhecke selbst anlegen"
Eine „Renaissance der für Norddeutschland typischen Landschaftshecken“ hat der Naturschutzbund NABU für Nordwest-Niedersachsen gefordert. Geschäftsführer Rüdiger Wohlers sieht hier den Nordwesten „in einer Bringschuld an die künftigen Generationen, die auf eine artenreiche Natur und Landschaft angewiesen sind. Gerade in Zeiten des Klimawandels müssen Anstrengungen verstärkt werden, wieder mehr Hecken zu schaffen, um großflächige Erosion zu verhindern. Gleichermaßen muss allerdings auch die Pflege bestehender Hecken, insbesondere der historischen Wallhecken, wieder einen angemessenen Stellenwert bekommen“, sagte Wohlers.
"Bedingt durch die auf Quantiät ausgerichtete, stark industrialisierte Landwirtschaft in Norddeutschland werden immer größere Felder mit Monokulturen bewirtschaftet. Hecken und Feldgehölze verschwinden, die Windgeschwindigkeiten steigen stark an und damit auch die Erosion. Bei Starkregen treten in der Folge Überschwemmungen auf, bei Trockenheit Sandstürme und im Winter Schneeverwehungen.
In Brandenburg ist das ein lange bekanntes Problem das nur durch massive Wiederaufforstungen in den Griff zu bekommen ist und durch die Abkehr von flächigen Monokulturen in der Landwirtschaft."
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