Freitag, 17. Dezember 2010

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(Foto) Weihnachtsstern. Andere Namen sind Adventsstern, Christ-stern, Feuerblume, Hirtenrose, Liebesstern. "Besonders auffällig sind beim Weihnachtsstern die roten Hochblätter, die wie Scheinblüten an den Stengeln leuchten. Dieses "Blütenwunder" geschieht zur Weihnachtszeit." Das Wolfsmilchgewächs wurde 1828 von Dr. Poinsett in Mexiko entdeckt. Sein Bericht und seine Übersetzung des mexikanischen Namens als "Blume der Heiligen Nacht" machten den tropischen Zierstrauch in Europa und Nordamerika bekannt. Viele Indianer in Chiapas benutzen die "chilipfefferroten" Blättersterne als Opfer- und Weihegaben für ihre alten heidnischen Götter oder volkskatholischen Heiligen. Lalapute, "roter Blätterstern-Weihrauch" oder "Lal dhudhiya", "roter Räucherstoff", heißt die aus Blüten, Früchten und den roten Scheinblüten bestehende Rohdroge des Weihnachtssterns auf Nepali. Kali liebt diese Blume am meisten. Lalupate ist nach dem roten Rhododendron ihre bedeutendste Opferblume. Europäern erscheint Kali als indische Schwester der ursprünglich aus Kleinasien stammenden griechischen Zaubergöttin Hekate. Die ganze Pflanze enthält einen ätzenden Milchsaft. Im Florentiner Codex, einer aztekischen Quelle aus dem 16. Jahrhundert, heißt es, man könne diese Pflanze bei Frauen mit geringem Milchfluß anwenden. Der Milchsaft gilt medizinisch als Galaktogen, das heißt als Mittel, das die Milchproduktion fördert. Christliche Missionare bezogen diesen volksmedizinischen Gebrauch auf die nährende Muttergottes und sorgten bei der indigenen Bevölkerung nachhaltig für eine entsprechende Verehrung der Pflanze im Namen Christi Geburt.





Text frei zitiert nach: Christian Rätsch und Claudia Müller-Ebeling, Weihnachtsbaum und Blütenwunder. Geheimnis, Herkunft und Gebrauch traditioneller Weihnachtspflanzen. Rezepte - Rituale - Räucherungen.














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