Donnerstag, 28. Januar 2010

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Eine Geschichte religiöser Begründungen für antisoziales Verhalten.
Auszug aus Michaela Huber - Destruktive Kulte und rituelle Misshandlung:




Die Gestalt Satans ist uralt. Im Tal des Indus fand man eine im Jahre 3000 vor Christus hergestellte Figurine; sie stellte einen Mann mit Ziegenkopf dar, der mit übereinander gekreuzten Beinen sitzt und von Tieren umgeben ist, die ihn anbeten. Ritualisierter Sex als Fruchtbarkeitsritus und Kindsopfer waren in der frühen semitischen wie in vielen anderen Religionen häufige Praktiken.




Doch es blieb dem Christentum vorbehalten, die Dualität zum zentralen Thema zu machen: Hier das Gute, dort das Böse. Hier Gott, dort Satan. Die Guten kämpfen gegen das Böse und umgekehrt, so wie Gott und Satan sich ewig bekämpfen. Das Schicksal der Menschheit wie der einzelnen Menschen entscheidet sich danach, wie gut sie waren zu Lebzeiten: Himmel oder Hölle.




Es gibt zwei grundlegende Elemente des Satanismus:
die Vorstellung der Welt als letztlich von bösen oder feindseligen Kräften kontrolliert (die Hölle auf Erden); und die Figur des Magiers als Helden, der diese feindseligen Kräfte kontrollieren kann.




Seit der Spätantike fällt auf: Immer wenn eine (Volks-)Gruppe sich für zum Untergang verdammt hielt oder wenn sie sich bewußt antisozial verhielt und eine Art religiöser Rechtfertigung bedurfte, entwickelte sie eine Faszination für eine Art "auf den Kopf gestellte" offizielle Religion und für Schwarze Magie. Seit dem 15. Jahrhundert entwickelte sich in solchen Gruppen die Überzeugung, es sei wünschenswert und möglich, die Macht Satans nicht nur anzubeten und sie um Hilfe zu bitten, sondern sie auch zu manipulieren und zu eigenen Zwecken zu nutzen. Judith Spencer beschreibt in ihrem Buch "Jenny" die Innenansicht eines satanischen Kults, aus der Sicht eines ihrer weiblichen Opfer. Die Kultideologie wird so zitiert:
"Die Bösen können nicht in den Himmel. Wer böse ist, kommt in die Hölle, ein von Satan regiertes Flammenmeer. Diejenigen, die Satan dienen, werden in die Hölle kommen, doch nicht verbrennen."




Wer sich selbst als "verdammt" oder "dem Untergang geweiht" ansieht, ist anfällig für das Gedankengut satanischer Kulte. In heutigen Zeiten sind dies "Underdogs" und "Dropouts" sowie die Anhänger jeglicher Gegenkultur, seien es Faschisten oder New Age-Jünger. Sie sind bereit, eine große Portion Quälereien und Demütigungen hinzunehmen, um "ihr eigener Gott" werden zu können, wie dies die Satanisten seit Crowleys (Order of The Golden Dawn; Ordo Templis Orientis und Ableger) Zeiten versprechen: "Tu was du willst, ist das (einzige) Gesetz." Das Gesetz der Täter ritueller Mißhandlungen, die - zumindest in abgeschwächter Form und vorübergehend, im Gegensatz zu den endgültig "Geopferten" - auch Opfer sind.




Und auch die Täter, die sich dafür entscheiden, "bewußt böse" zu sein - z.B. eine sadistische, antisoziale Persönlichkeitsstruktur haben bzw. sich "bewußt bösen" Kreisen anschließen (organisiertes Verbrechen, Kinderpornografieringe etc.) - zieht es zur satanistischen "Religion", die immer a fond faschistisch ist und eine erhebliche Affinität zu alt- und neofaschistischen Gruppierungen hat (ebenso wie umgekehrt).




In ihrer Ideologie greifen Satanisten auf Gedanken zurück wie den Darwinismus (survival of the fittest - das Überleben der Geeignetsten), Nietzsches Theorie vom "übermenschen" und seinem "Willen zur Macht" sowie auf faschistisches Gedankengut."








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