Donnerstag, 2. Februar 2012

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Was für ein An-Schein. Was für lebenslange Lügen. Jedem das Seine? Ich vermisse meinen Vater, der an Alkohol zugrunde ging. Nicht jeder schafft das Doppelspiel. Ich vermisse nicht den hin und wieder durchbrechenden Hass und die schizoide anmutenden Züge, das liebliche Lächeln. Ein lieblich anmutender An-Schein, dessen Falschheit nur mit professioneller Provokation eines Erwachsenen gesprengt werden kann. Klare Worte wirken da oft Wunder für die eigene Seele. Doch lebenslange Lügen und Intrigen gut vernetzter Strukturen hinterlassen leider Spuren, zumal dann, wenn wichtige Informationen fehlen. Und während die eigene Traurigkeit immer wieder auf's neue Nahrung erhielt, sind es vielleicht die für andere unbedeutenden Kleinigkeiten, die ein Leben lang im Gedächtnis bleiben. Da zog es die aus unserer Nazi-Industrie kommende Kollegin vor, noch einmal ihre therapeutisch untermalte Zickenmentalität beim Gegenüber wirken zu lassen. So schlechtes Benehmen lernt man, wenn man aus anthroposophischem Elternhaus kommt? Oder war es doch eher das? Mit roten Haaren kann nur eine Hexe wirken. Nicht wahr? Dem muss unbedingt abgeholfen werden. Und sei es mit bissigen Bemerkungen, die immerhin dazu führten, dass zwei Erwachsene, die sich sahen und mochten, sich kurzzeitig sehr blamiert fühlten ob der Umstände. Da bekommt das Wort Stutenbiss gleich noch mal einen ganz anderen Geschmack. Doch war vielleicht der Theatermann über die Anwesenheit dieser Dame auch nicht ganz so angetan. Er hatte damals wahrscheinlich bereits die besseren Informationen.





Kleinigkeiten nur, die in Erinnerung bleiben, weil alles andere viel zu belastend wäre. Doch sieht man in manchen Momenten das ganze Ausmass, eine seit Generationen währende Verfolgung und Zersetzung, die Geschichte eines Lebens, das geprägt wurde vom international vernetzten Nazi-Nuttentum, fällt es sehr schwer, nicht sofort das passende Kaliber zu nehmen und ganz persönlich Stück für Stück genau das an Energie zurückzusenden, was ausgesendet wurde. Nun gut. Jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Jede und jeder hat die Zeichen der Zeit gut verstanden. Und auf jeden Unfall, der jetzt wieder kommt, folgt die passgenaue Antwort auf den Fuß. Und nun zu etwas Schönem: In Istanbul liegt Schnee und verzaubert die Straßen der Stadt.



















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